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Muttekopfrunde


Beschreibung (bezieht sich auf Besteigung vom 22.08.2015)

Als Tour war eigentlich der Aufstieg auf den Westlichen Scharnitzkopf geplant. Nachdem wir nach 1,5 Std bereits den Scharnitzsattel vom Hahntennjoch aus bestiegen hatten und die steilen Geröllfelder herab von den Scharnitzköpfen sahen, änderten wir unser Vorhaben. Wir stiegen in weiteren 1,5 Std hinab zur Muttekopfhütte und erreichten von dort in langem Anstieg nach knapp zwei Stunden die Scharnitzscharte. Da wir den Muttekopf bereits 2009 bestiegen hatten, und die Aussicht von der Scharte phantastisch war, ließen wir den knapp 140 m höheren Gipfel aus und stiegen über die Kübelwände und das Fundaistal nach Pfafflar ab. Von Pfafflar aus war dann ein 3 km langer Straßentrapper hinauf aufs Hahntennjoch angesagt, um zum Fahrzeug zu gelangen.

Drei Anstiege und zwei Abstiege gliederten die Tour: Vom Hahntennjoch auf dem E4 hinauf zum Scharnitzsattel mussten 547 Höhenmeter im Anstieg überwunden werden, von der Muttekopfhütte (1934 m hoch gelegen) ging es 698 Höhenmeter hinauf auf die Muttekopfscharte. Der 3. Aufstieg auf der Fahrtstraße von Pfafflar zum Hahntennjoch umfasste 275 Höhenmeter.

Sowohl am Scharnitzsattel als auch an der Muttekopfscharte genießt man herrliche Fernblicke nach Norden und nach Süden auf zahlreiche Gipfel und Gebirgsketten. Wer gerne weit wandert und die Blumen am Wegrand sieht, für den ist diese Tour abwechslungsreich und genussvoll.

Route

Hier die genauen Tourdaten nach GPS-Logger:

Gesamtlänge der Strecke 17,615 km mit insgesamt 1531 Höhenmetern, die in den An- und Abstiegen zu leisten sind.

Hahntennjoch - Scharnitzsattel: Steiler Anstieg durch Latschen ins Steinkar. Dort am linken Rand der Felsen hinauf zum Felsenkamin zwischen Scharnitzköpfen im Osten und den Muttekopfausläufern im Westen. Der Einstieg ist mit Eisenklammertritten erleichtert, außerdem gibt es am linksseitigen Rand als Hilfe Drahtseile, die den Aufstieg erleichtern. Der Abstieg vom Joch hinab ins Scharnitzkar ist ohne Hilfseinrichtungen gut zu begehen. Der Versuch, direkt vom Scharnitzsattel auf den westlichen Scharnitzkopf zu steigen, verlangt eine unmarkierte Kletterei, die die Anforderungen an Bergwanderer weit übersteigt. Der Abstieg ins Scharnitzkar und dort auf der linken steilen Geröllseite weglos hinauf auf die Scharnitzköpfe gefiel uns nicht, so dass wir den sonnigen Tag lieber in einer gemäßigten, dafür weiten Tagesrunde genießen wollten. Am Guggerköpfle vorbei, von dem aus man einen schönen Tiefblick hinab auf die Muttekopfhütte hat, steigt man auf rutschigem Steig hinab zur Hütte.

Beim südseitigen Aufstieg auf die Muttekopfscharte (2630 m hoch gelegen) kommt man ordentlich ins Schwitzen. Nach steilem Geröllsteig steigt man in leichte Felskletterei ein, die durch neue Drahtseile entschärft wird. Auf der Muttekopfscharte entschädigt dafür ein phantastischer Fernblick für die Aufstiegsmühen.

Der Abstieg durch die Kübelwände ist an den ausgesetzten Stellen durch Drahtseile und Ketten gesichert. Dennoch ist große Vorsicht geboten, da die Felswände teils steil abfallen und jede Menge Geröllschutt und brüchiges Gestein den Abstieg erschweren. Die Querung der Kübelwände benötigt knapp zwei Stunden . Vor dem Abstieg ins Fundaistal empfiehlt sich eine ausgiebige Rast, denn der Abstieg hinab ins Tal und hinaus nach Pfafflar benötigt nochmals knapp zwei Stunden. Das letzte Stück zurück auf der Hahntennjochstraße hinauf zum Joch, wo unser Fahrzeug geparkt war, ist nochmals 3 km lang. Leider erbarmte sich keiner der vorbeipreschenden Fahrzeugführer, den schwitzenden Bergsteiger mit seinem Rucksack mitzunehmen.

Anfahrt

Anfahrt aus dem Lechtal von Elmen aus hinauf aufs Hahntennjoch oder von Imst aus. Parkmöglichkeiten auf dem Hahntennjoch sind kostenlos. Vorsicht ist im Laufe des Tages geboten, da dann die zahlreichen Motorradfahrer ihre schweren Maschinen in den Serpentinen austesten. Die GPS Daten sind vom Hahntennjoch.