Such- und sortierbare Liste von Bergtouren in den Alpen

Plattenspitze in der Hornbachkette


Beschreibung (bezieht sich auf Besteigung vom 05.09.2013)

Die Plattenspitzen sind ein lohnendes Ausflugsziel für erfahrene Tourengeher. Nach einer zweistündigen Anfahrt aus dem Donauland parken wir in der Dorfmitte von Elbigenalp unser Auto auf dem gebührenfreien Parkplatz an der Schnitzerschule und starten kurz nach 6 Uhr zu unserem heutigen Ziel. Der Weg Nr 436 führt uns hinauf zum Kasermandl und zu den vorderen Ausläufern des Balschtekars. Nach knapp drei Stunden erreichen wir das Wolfebnerkar, in der die Hermann von Barth Hütte liegt. Vor dem Vergnügen, einer gemütlichen Stunde auf der Terrasse der Hütte kommt zuerst die Pflicht, der Aufstieg auf die östliche Plattenspitze. Deshalb lassen wir die Hütte links liegen und folgen dem Wegweiser Plattenspitze hinein ins Wolfebnerkar. Entlang der Wolfebnerspitzen gelangen wir an den Fuß der Geröllrinne, die vor den Plattenspitzen rechts in einer steilen Rampe hinauf in die Wolfebnerscharte führt. Von der Scharte aus führt der Weg über Geröll und einige Steinrampen auf der Ostseite an den Gipfelaufbau heran. Dann zeigen die Markierungen in die Südwand, wo man nah am Abgrund über plattiges Gelände in Richtung Gipfel aufsteigt. Jetzt kommen die Hände zum Einsatz. Die Schlüsselstelle kurz unter dem Gipfel ist mit Drahtseil gesichert, so dass die Schwierigkeiten sich im Einserbereich halten. Nach einer Stunde, von der  Hütte aus gerechnet, stehen wir auf dem ausgesetzten Gipfel, den ein kleines Metallkreuz ziert. Die Aussicht ist phänomenal: Von der Valluga, über Holzgauer Wetterspitze, Passeierspitze, Große Schlenkerspitze reicht der Blick bis zum Hochvogel mit der Wildengruppe. Gerne würde man es dort oben länger aushalten, aber da der Platz nicht gerade komfortabel ist, schaut man hinunter auf die Hütte und stellt sich vor, wie man dort auf der Terrasse sitzt und hinüber zu den Lechtalern schaut, während eine Speckknödelsuppe ... Also packt man den Rucksack auf die Schultern und steigt auf dem Anstiegsweg hinab ins Kar. Ein kurzer Aufenthalt vor der imponierenden Wolfebnerspitze, an der sich mehrere Seilschaften nach oben schaffen, dann genießen wir über eine Stunde das Hüttenpanorama. Als Abstiegsvariante gehen wir anschließend 30 Minuten in Richtung Hermannskarspitze, bewundern vom Birgerkar die Marchspitze und steigen dann hinab ins Birgertal. Der Rückmarsch auf der westlichen Bachseite zeigt uns den Aufstiegsweg vom Morgen und die Schuttreißen, die immer wieder große Gesteinsmengen ins Bernhardstal befördern. Nach 2,5 Std, von der Hermann von Barth Hütte gerechnet, sind wir wieder am Parkplatz in Elbigenalp.

Route

Hier kurz gefasst alle wichtigen Tourdaten.

Gesamtlänge der Tour 18,116 km mit 1422 überwundenen Höhenmetern. Reine Gehzeit mit Auf- und Abstieg in 7,5 Std.

Aufstieg Elbigenalp zur Hermann von Barth Hütte in knapp drei Stunden, von der Hütte auf den östlichen Plattenspitzengipfel in einer Stunde. Abstieg zur Hütte auf dem Anstiegsweg in einer knappen Stunde. Abstieg nach Elbigenalp über die Variante Birgertal in 2,5 Std. Die Wege sind gut markiert, an kritischen Stellen gesichert und von trainierten Bergwanderern gut zu meistern. Der Anstieg auf die Plattenspitze ist im oberen Teil ausgesetzt, er führt über plattiges, steiles Terrain in der steil abfallenden Südwand hinauf auf den Gipfel. Deshalb ist der Gipfel für reine Wanderer kritisch. Bergerfahrung und Kletterfähigkeiten sollten Tourengeher für diesen Gipfel mitbringen. Die Bewertung "mittelschwer" bezieht sich auf gutes Wetter und trockenen Fels.

 

Anfahrt

Von Reutte auf der B198 bis Ortsmitte Elbigenalp. Kurz vor dem Bernhardsbach rechts auf den großen Parkplatz vor der Schnitzerschule abbiegen, der bis jetzt gebührenfrei den ganzen Tag benutzt werden kann. Von hier aus dann Aufstieg auf dem Normalweg Nr. 436, vorbei am Kasermandl hinauf zur Hermann von Barth Hütte.