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Pflerscher Scharte (Sandesjöchl)


Beschreibung (bezieht sich auf Besteigung vom 17.09.2014)

Das Sandesjöchl (oder auch Pflerscher Scharte) ist der Grenzübergang aus dem Pflerscher Tal (Südtirol) ins Gschnitztal (Tirol). Es liegt in 2599 m Höhe und ist von Innerpflersch (St. Anton) zu Fuß in knapp 4 Stunden erreichbar. Wir starteten die Tour am Parkplatz des Hotels Feuerstein und stiegen über den Wasserfallweg nach Hinterstein auf. Kurz hinter dem Parkplatz "Hölle" treffen wir dabei auf den Weg, der zur Magdeburger Hütte führt. Wir folgen ihm bis zum Abzweig und wenden uns dem rechten Weg (Nr. 8) zu, der uns hinauf in Richtung Pflerscher Tribulaun führt. Zuerst geht es über Weidegelände, dann steigen wir im Fichtenwald in angenehmen Serpentinen hinauf zum Wasserfall, den wir queren. Über Lawinenbebauungen (Stahlnetze) erreichen wir die Hochebene. Hier zieht der Weg hinauf ins Schotterfeld des Tribulauns und trifft auf den Pflerscher Höhenweg, der vom Portjoch herüberführt. In knapp 10 Minuten erreichen wir die Tribulaunhütte, wo meine Begleiterin zurückbleibt. Ich folge dem Weg weiter nach Norden, lasse den Abzweig zur Magdeburger Hütte links liegen und erreiche über einen mäßig steilen Schotterweg nach knapp 30 Minuten das Sandesjöchl. Dieser Grat zwischen Pflerscher Tal und Gschnitztal ist eine Art Wetterscheide. Während sich auf Südtiroler Seite die Wolken am gewaltigen Tribulaunmassiv stauen und weit hinab ins Tal hängen, ist die Sicht auf Seite des Gschnitztals gut. Nur der Habicht trägt eine Wolkenhaube, so dass sein Gipfel nicht frei ist. Auf der Scharte ist es sehr zugig, deshalb empfiehlt es sich, einen warmen Pullover mitzunehmen. Beeindruckend ist der Tiefblick zur österreichischen Tribulaunhütte und hinüber zur Innsbrucker Hütte am Habicht.

Auf selbem Weg geht es wieder zur italienischen Tribulaunhütte zurück, wo Daniela und ihr Mann die Gäste hervorragend bewirten. Der Abstieg nach Innerpflersch erfolgt auf dem Anstiegsweg. Wer Zeit hat, und die sollte man bei Bergwanderungen reichlich mitbringen, der steigt noch zur Aufzugsstütze hinauf, von wo man einen besonders schönen Aussichtsplatz auf Sandessee, Tribulaunhütte und den umfassenden Felsenkessel hat. Steinesammler werden hier rasch fündig. Meine Begleiterin hatte bereits zwei Steinplatten mit tollen Einlagerungen zum Abtransport bereit gelegt, von denen ich eine im Rucksack, die andere in der Hand ins Tal trug (zusammen 4,8 kg). Der Abstieg ist locker in 1,5 Std zu schaffen. Da wir aber unbedingt den Pflerscher Tribulaun noch ablichten wollten, verzögerte sich die Rückkehr um eine Stunde, denn am Marterl dauerte es reichlich lange, bis am Nachmittag allmählich das Wolkengebrodel aufriss und der Pflerscher für kurze Zeit sichtbar wurde.

Route

Tourzusammenfassung mit Hilfe des GPS Loggers:

Gesamtlänge 20,003 km, 1391 Höhenmeter überwunden.

Aufstieg vom Parkplatz am Hotel Feuerstein zur italienischen Tribulaunhütte auf dem Weg Nr. 8 in 3 Std. Aufstieg von hier zum Sandesjöchl in 40 Minuten. Abstieg zur Hütte in 20 Minuten, Abstieg ins Tal zum Parkplatz in 2,5 Std.

Bei der Tour handelt es sich um eine Bergwanderung, die von trittsicheren Wanderern mit guter Kondition leicht geschafft werden kann. Die Tribulaunhütte liegt direkt vor der Westwand des Pflerscher Tribulauns. Hinter der Hütte befindet sich der Sandessee. Von der Tribulaunhütte kann man weitere Bergziele auf teils hochalpinen Pfaden erreichen. Der Weg von Hinterstein herauf ist von allen der leichtest zu bewältigende.

Anfahrt

Anfahrt von Gossensaß bis nach Innerpflersch. Bei einer Holzbrücke links den Bach überqueren und der Beschilderung nach Stein hinauf folgen. Den genauen Anfahrtsweg habe ich bei der Bergtour zur Schneespitze beschrieben. Da an unserem Tag eine Teerkolonne den Zufahrtsweg versperrte, wählten wir die Parkvariante am Hotel Feuerstein. Das bedeutete allerdings eine halbstündige Verlängerung der Tour und etliche Höhenmeter mehr als von Hinterstein aus.