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Tschirgant


Beschreibung (bezieht sich auf Besteigung vom 06.08.2015)

Man kann die Tour kurz gehen, indem man sich mit dem Erreichen des Karröster Kreuzes begnügt oder man überschreitet das Tschirgantmassiv vom Karröster bis zum Haiminger Kreuz, bevor man wieder absteigt. Wir wählten die 2. Variante, um die umfassende Rundumschau auf die Gipfel in alle vier Himmelsrichtungen zu genießen.

Vom Parkplatz wandert man die erste halbe Stunde auf der Nordwestseite durch den schattigen Bergwald in Richtung Karröster Alm. Dabei kann man zunächst links der Forststraße und später rechts des Fahrwegs auf einem schmalen Steig langsam an Höhe gewinnen. An der Kreuzung mit dem Hinweisschild Bergwachthütte folgen wir dem Fahrweg nach rechts hoch, bis er nach einer weiteren halben Stunde endet. Nun geht es auf steilem Pfad direkt hoch, und man kommt gehörig ins Schwitzen. Vorbei an den Überresten der Wastele Hütte (ehemalige  Bergabbaustelle) folgen wir dem gut markierten Pfad durch das Latschengelände in Richtung Osten hinauf. Ein schmaler Riss gibt den Blick auf das Karröster Kreuz frei, und wir steigen von hier linksseitig über Fels und Gestein auf. Der Blick hinab nach Imst und weiter ins westliche Inntal ist beeindruckend. Bald sehen wir im Osten den steilen Gipfelaufbau des Tschirgant und erreichen die Bergwachthütte, an der eine Brotzeitrast empfehlenswert ist. Getränke findet man in der Nebenhütte. Gestärkt geht es dann links der Berghütte auf dem Pfad weiter in die Nordschulter des Tschirgant. Dort führt der Weiterweg auf einem mit einem Drahtseil gesicherten Steig in leichter Kletterei hinauf zum ersten Gipfel des Tschirgant, auf dem das Karröster Kreuz steht. Entlang der gerölligen Nordschulter folgen wir hinüber zum Karrer Kreuz und weiter zum höchsten Punkt des Tschirgant, der mit einer wacklichen Stange markiert ist. Nachdem wir den phantastischen Ausblick auf die ringsum aufragenden Bergketten und hinab in die weiten Täler ausgiebig genossen haben, steigen wir nach Osten hinüber zum Haiminger Kreuz. Kurz vor diesem befindet sich das Sattele, an dem man sich entscheiden kann, ob man nach Süden zur Karrer oder nach Norden zur Karröster Alm absteigen will. Wir wählten die Karröster Alm und gelangten in 1 1/4 Stunde durch Latschen und Bergwald dorthin. Das letzte Stück bis zum Parkplatz (knapp 1 Stunde) nahmen wir über den Steig von der Alm in Angriff. Mit all den Pausen gerechnet benötigten wir gut acht Stunden für diese Tour.

Route

Hier die Tourdaten aufgelistet mit Hilfe des GPS-Loggers:

Gesamtlänge 14,859 km, überwundene Höhenmeter im Anstieg 1329.

Vom Parkplatz über die Bergwachthütte hinauf zum Karröster Kreuz braucht man in ruhiger, konstanter Gangart etwa 3 Stunden ohne Pause. Die Querung von hier über das Karrer bis zum Haiminger Kreuz überwindet man in einer knappen Stunde. Den Abstieg vom Sattele über die Karröster Alm zum Parkplatz schafft man in zügiger Gangart in gut zwei Stunden. Da man aber nicht auf Berge steigt, um rasch wieder abzusteigen, sollte man die Aussicht auf dem Tschirgant reichlich ausnutzen, wenn das Wetter und die Sicht mitspielen. An unserem heißen Augusttag war die Fernsicht etwas eingeschränkt, aber der Blick hinab auf das Inn-, Gurgl-, Pitz- und Ötztal war beeindruckend. Dankenswerter Weise hält die Bergwachthütte Getränke im Nebengebäude bereit, wenn sie nicht geöffnet hat. So können die eigenen Wasservorräte auf etwa einen Liter beschränkt bleiben, da auch im Auf- und Abstieg Quellbrunnen am Weg liegen.

Wir wählten den Anstieg auf den Tschirgant und die Überquerung des Gipfelgrates von West nach Ost. So konnten wir vor dem letzten Teilstück durch den Felsaufbau hinauf zum Kreuz vorher an der Bergwachthütte pausieren. Die beiden Sportsleute aus dem Inntal, die wir hier trafen (nochmals herzliche Grüße!), kamen bereits vom Gipfel, bevor sie hier eine Rast einlegten. Nach der Querung bis zum Haiminger Kreuz und dem Abstieg zur Karröster Alm hat man sich dann eine ausgiebige Brotzeitpause auf der Alm verdient, bevor man auf der Forststraße oder dem Steig unterhalb der Alm zum Parkplatz zurückkehrt.

Fazit: Der Tschirgant ist wegen seiner exponierten Lage ein Berg der ersten Wahl für Leute, die das Bergpanorama ausgiebig genießen wollen. Nach allen Himmelsrichtungen bietet sich ein freier Blick, so dass man die typischen Gipfel der einzelnen Bergketten vom Tschirgant aus ohne Einschränkung bewundern kann.

 

Anfahrt

Vom Fernpass auf der B179 bis nach Nassereith, dann auf die B189 Richtung Imst- Landeck rechts abbiegen und in Imst bis über die Autobahn Innsbruck-Landeck fahren. Kurz der B171 folgen, die in  Richtung Ötz führt, dann von der Linksabbiegerspur scharf nach links auf die schmale Bergstraße nach Karrösten hochfahren. Der Straße durch Karrösten bis ins Oberdorf folgen, wo ein Hinweisschild zur Karröster Alm den Weg zum Parkplatz weist. Auf einem schmalen Schotterweg erreicht man linker Hand den kostenlosen Parkplatz.