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Nebelhornbesteigung und Laufbacher Eck Tour


Beschreibung (bezieht sich auf Besteigung vom 09.09.2015)

Die Kombination Nebelhorngipfel und Laufbacher Eck stellt für Tourengänger hohe Anforderungen an die Kondition, wenn sie auf die Benutzung der Bergbahn verzichten. Die Zeitangabe 4 3/4 Std vom Tal zum Berggipfel ist unrealistisch. Ich bin die Strecke in gemütlicher Gangart in gut 3 Std aufgestiegen. Es handelt sich dabei um eine schmale befahrbare Straße, die über die Vordere Seealpe hinauf zum Edmund Probst Haus und der Bergbahnstation führt. Den letzten Anstieg wählen erfahrene Berggeher hinauf zum Gipfel über den Gratweg, der in einer halben Stunde zurückzulegen und der gut gesichert ist. Schön ist es, zu früher Stunde den Berggipfel aufzusuchen, wenn die Bergbahnen noch nicht die Menschenmassen heraufschaufeln. Mit den ersten Runden kommen meist die Klettersteiggeher, die die Stille und Einsamkeit jäh unterbrechen. Mir gehörte der Gipfel eine halbe Stunde allein, in der ich nicht nur den Rundumblick genießen konnte, sondern auch jungen Gämsen beim Äsen ganz aus der Nähe zusehen konnte. Wenn die ersten Gruppen aus den Seilbahnen steigen, ist es gut, den Gipfel zu verlassen und sich auf den Laufbacher Eck Weg zu begeben. Dazu steigt man in knapp einer halben Stunde über das Edmund Probst Haus ab und folgt dem Weg Nr. 8 hinüber zum Großen und Kleinen Seekopf und weiter auf rutschigem ausgeseztem Pfad um Schochen und Lachenkopf hinauf zum Laufbacher Eck. Wer nicht trittsicher und schwindelfrei ist, sollte den ausgesetzten Weg nicht gehen. Die steilen Grasflanken sind gefährlich, da sie einen Sturz nicht stoppen können. An den gefährlicheren Passagen sind Drahtseile und Eisentritte angebracht. Da das Laufbacher Eck auf dem Weiterweg überstiegen werden muss, kann man auf die Besteigung der vorderen Berggipfel gut verzichten. Vom Laufbacher Eck steigt man ein Stück ins Bärgündeletal ab, ehe man sich am Abzweig nach Westen wendet und hinauf zum Himmelecksattel steigt. Von da geht es auf leichtem Pfad hinab zur Käseralpe. Als "Höhepunkt" wartet dann noch der lange Talhatscher durchs Oytal hinaus nach Oberstdorf. Am Ende der Tour hat man eine ganze Menge Kilometer und Höhenmeter hinter sich gebracht, die sich allerdings gelohnt haben, wie die Bilder beweisen.

Route

Hier wie immer die Zeitangaben für die einzelnen Abschnitte und die Übersichtsdaten aus dem GPS Logger:

Gesamtstrecke der gegangenen Tour 32,476 km, wobei mit dem Gipfel des Nebelhorns und den Gegenanstiegen auf dem Laufbacher Eck Weg insgesamt über 1800 Höhenmeter anfallen. Mit Pausen benötigt man für die Tour etwa 11 Stunden. Während das Stück vom Edmund Probst Haus zum Laufbacher Eck ziemlich ausgesetzt ist, sind die folgenden Passagen hinab in Richtung Bärgündeletal, hinauf zum Himmelecksattel und hinab ins Oytal leichter zu bewältigen. Wer den langen Weg durchs Oytal nach Oberstdorf verkürzen will, kann sich am Oytalhaus mit einem Gefährt ausrüsten, das die Rückkehr verkürzt.

Streckenangaben bei zügiger Gangart:

Von Oberstdorf auf den Nebelhorngipfel 3 Std.

Abstieg und Wechsel zum Abzweig Laufbacher Eck knapp 30 Minuten.

Von hier weiter zum Laufbacher Eck in 2 Std.

Laufbacher Eck um den Gipfelaufbau des Schnecks herum zum Himmelecksattel in 1 Std.

Vom Himmelecksattel zur Käseralpe in gut einer halben Stunde.

Von der Käseralpe durchs Oytal zurück nach Oberstdorf in gut 2 Std.

 

Anfahrt

Anfahrt über die B19 nach Oberstdorf. Am besten lassen Sie sich nicht vom Navi leiten, das sie immer wieder in kleine Siedlungsstraßen fehl leitet, aus denen sie kaum mehr rauskommen. Das traf jedenfalls für mich zu, der ich mitten in der Nacht in Oberstdorf ankam. Am besten nach dem Schild "Nebelhornbergbahn" Ausschau halten und diesem folgen. In der Nebelhornstraße befinden sich genügend Parkplätze. Empfehlenswert ist, sich den Platz gut einzuprägen, um bei Tag das Auto rasch wiederzufinden, denn es stehen mehrere große Parkplätze zur Auswahl, die in der Nacht völlig frei, bei der Rückkehr am Spätnachmittag aber total belegt sind. Die Parkgebühr kostet für einen Tag zur Zeit 6.- . Wer ein Bergbahnticket kauft, bekommt davon wieder 3.- zurück. Aufstieg für Tourengänger, die keine Bergbahn benutzen, erfolgt über die Zufahrtstraße zur Vorderen Seealpe, die links der Seilbahn (gegen die Bergseite gesehen) und links des Faltenbaches erfolgt. Leider fehlen dafür die Wanderschilder an der Nebelhornbahn.