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Hohe Munde (Ost- und Westgipfel)


Beschreibung (bezieht sich auf Besteigung vom 12.09.2015)

Da der Aufstieg über die Rauthhütte in etlichen Internetbeschreibungen als "Knochenschinder" und "Schwitzkur" beschrieben wird, stieg ich beim ersten Morgengrauen von Moos zur Rauthhütte auf. Es wurde ein sonniger, wolkenloser Tag, allerdings kam ich mit zwei Litern Wasser bzw. Kaffee locker aus, ohne dass ich Durst leiden musste. Vom Rauthhüttenparkplatz geht man auf einem kleinen Fahrweg durch Lärchenwald, der zunächst in Richtung Norden führt, bis er auf den Schotterfahrweg von Obern trifft. Steil führt die kleine Straße hinauf zur Rauthhütte, die ich nach knapp einer Stunde erreichte. Der Weiterweg hinauf zur Hohen Munde führt kurz durch lichten Bergwald, dann durch Latschen. Allmählich steigt der Pfad steiler an und über etliche Gesteinsstufen erreicht man bald das Schrofengelände, über das sich der mächtige Ostgipfel aufbaut. Hier gibt es keinen Schatten mehr und man gelangt über den gut markierten Bergpfad hinauf zum Ostgipfel, wobei man an manchen Stellen beim Übersteigen von Felsrippen auch mal Hand zur Sicherung anlegen muss. Nach knapp drei Stunden stand ich auf dem breiten Ostgipfel und genoss die phantastische Aussicht in alle vier Himmelsrichtungen. Im Westen steht der wuchtige, um gut 70 m höhere Westgipfel, der vom Ostgipfel durch eine steile Rinne getrennt ist. Man steigt ca 80 m ab, bis man den Boden des Einschnitts erreicht hat. Vo da geht es ca 150 m steil hinauf, bis man am Kreuz des Westgipfels steht. Im Gegensatz ist dieser zum Ostgipfel ein schmaler Geröllgrat, der sich vom Kreuz im Süden nach Norden zum Einstieg des Klettersteiges hinab zur Niederen Munde zieht. Durch die exponierte Lage der Hohen Munde sind die Ausblicke auf das Karwendel im Osten, das Wettersteingebirge im Norden, die Stubaier und Ötztaler Alpen im Süden und die nahen Nachbarberge Hochwand und Hochplattig im Westen eine Wucht. Dazu blickt man vom hohen Gipfel in imponierenden Tiefblicken hinab auf Gaistal, Leutascher Tal und Inntal, so dass man es nur mit Schauen eine lange Zeit dort oben aushalten kann.

Zum Rückweg gibt es zwei Möglichkeiten: 1. wieder absteigen in die Scharte zwischen den beiden Gipfeln und zurück zum Ostgipfel und von dort über die Rauthhütte hinab zum Parkplatz oder 2. der Abstieg über den Klettersteig hinab zur Niederen Munde und hinab ins Gaistal (alternativ auch hinab zum Strassberghaus im Süden). Allerdings wartet dann noch ein langer Fußmarsch zurück nach Weidach und Moos. Ich entschied mich für die erste Variante, um den Ausblick auf Täler und Gipfel recht lange genießen zu können. Fazit der Tour: Die Hohe Munde ist ein relativ leicht zu besteigender Gipfel, der sich vor allem für die Herbstmonate anbietet, wenn die Sonne nicht mehr so stark auf den Gipfel brennt.

Route

Hier die Tourdaten nach GPS Aufzeichnung:

Gesamtkilometer: 13,769 km  - Höhenmeter mit Gegenanstiegen 1670

Der Zeitbedarf ist gut bemessen, da ich während des Auf- und Abstieges viele Unterbrechungen wegen des Fotografierens habe:

Aufstieg Parkplatz in Moos zur Rauthhütte eine knappe Stunde

Rauthhütte - Ostgipfel der Hohen Munde zwei Stunden und 45 Minuten

Vom Ostgipfel auf den Westgipfel eine dreiviertel Stunde

Ergibt eine Zeit für den Aufstieg von 4,5 Std für die beiden Gipfelziele (ohne Pause dazwischen).

Der Abstieg vom Westgipfel und Aufstieg zum Ostgipfel in einer guten halben Stunde, weiter hinab zur Rauthhütte in zwei Stunden und der Rückweg zum Parkplatz in einer dreiviertel Stunde (ebenfalls ohne Pausen gerechnet).

 

Anfahrt

Entweder fährt man von der Bundesstraße 177 bei Gießenbach (zwischen Scharnitz und Seefeld) ab und folgt der schmalen Straße hinüber nach Weidach und Moos, wo ein mit Schild am Straßenrand auf den im Wald gelegenen Parkplatz hinweist (2.-€ am Tag) oder man fährt von Mittenwald durch das Leutaschtal nach Weidenbach und Moos. Am Parkplatz befindet sich eine Jausenstation, die nach gelungener Bergfahrt zu Rast und Brotzeit einlädt. Wer auf den großenParkplatz einfährt, sollte daran denken, dass der Aufstieg zur Rauthhütte rechts der Einfahrt beginnt. Ein entsprechendes Hinweisschild befindet sich erst am Waldrand.