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Die Ammergauer Hochplatte ist ein wunderschöner Aussichtsberg, der bei sommerlichen Wetterverhältnissen von ausdauernden Bergwanderern bestiegen werden kann. Der Normalweg über den Ostgrat führt vom Tal in etwa 4 Stunden auf den Gipfel (Pausen eingerechnet). Ein toller Rundumblick lässt die Aufstiegsmühen rasch vergessen. Im Westen sehen wir zwischen den Gipfeln der Krähe und der Gumpenkarspitze hinab auf den Forggensee. Weit reicht der Blick nach Norden in das Alpenvorland, im Osten liegt Ettal im Tal, dahinter ragen die Berge des Estergebirges auf. Im Süden spitzt der Plansee hervor, die Geierköpfe und die Kreuzspitze werden von der dahinterliegenden Wettersteinwand mit der Zugspitze als höchstem Punkt überragt. Während wir den Gipfel allein genießen konnten, ist die Hochplatte in den Sommermonaten ein beliebter Aussichtsberg, wo sich des öfteren eine stattliche Anzahl von Besuchern den schmalen Gipfel teilen muss.
Von der Ammerwaldalm weist das Schild "Hochplatte" hinein auf dem Forstweg. Nach etwa 5 Gehminuten biegen wir dem Wegweiser folgend nach rechts ab und steigen rechter Hand des Roggentalbachs in das enge Tal auf. Nach wenigen Minuten überqueren wir auf einer schmalen Holzbrücke den Bach und folgen dem Serpentinenweg Richtung Norden. Einige Bachläufe bzw. Schneewächten müssen überschritten werden, bevor wir weiter oben den Roggentalbach wieder überqueren und nun auf seinem rechten Abhang bis zum Abzweig in 1466m gelangen (gut 1 Std vom Start aus). Eine geschlossene Schneedecke mit bis zu 80cm Schneehöhe stellt uns vor die Entscheidung, ob wir abbrechen oder weitergehen sollen. Da einige Trittspuren auf dem östlichen Aufstiegsweg zu erkennen sind, steigen wir in mühsamer Stapferei in ca 90 Minuten bis zum Weitalpjoch auf. Mit beginnender Sonneneinstrahlung wird der Schnee so weich, dass er nicht mehr trägt. So wird die Strecke auf der Hochfläche bis zum Fuß des Steilanstieges eine ziemliche Schinderei, bevor wir dann auf verharschtem Schnee den Ostgrat der Hochplatte in Angriff nehmen. Hier liegt weniger Schnee und der Weg hinauf zu den Seilsicherungen und entlang des Grates bis zum Gipfelkreuz stellt keine besonderen Schwierigkeiten. Nach insgesamt viereinhalb Stunden stehen wir auf dem Gipfel der Hochplatte. Den Abstieg über den Westgrat zum Fensterl und der Roggentalgabel brechen wir ab, da vereister Schnee die Wegmarkierungen verdeckt und keinerlei Trittspuren zu erkennen sind. Außerdem dürfte bei der hohen Schneelage der Abstiegspfad zwischen Hochplatte und Hochblasse ohne jede erkennbare Trittspur zu einer großen und nassen Plagerei werden. Auf dem Aufstiegsweg steigen wir wieder ab und brauchen vom Gipfel bis zur Ammerwaldalm gut 3 Stunden. Total durchnässt wechseln wir bei Mondlicht die gesamte Kleidung und wissen, dass es für dieses Jahr Zeit wird, die Bergstiefel einzuwintern.
Von Oberammergau auf der B23 bis kurz vor Ettal fahren und rechts nach Graswang, Plansee, abbiegen. Der Straße durch Graswang und Linderhof folgen bis zur bayerisch-österreichischen Grenze, von dort noch knapp 2km weiterfahren, bis am rechten Straßenrand die Ammerwalder Alm auftaucht. Hier kann man parken und dem Forstweg hinein folgen zum Aufstieg zur Hochplatte.