Such- und sortierbare Liste von Bergtouren in den Alpen
Nicht umsonst fehlt in den gängigen Bergkarten eine Wegeführung auf die Urbeleskarspitze, denn diese Tour ist nicht für Bergwanderer geeignet. Wer über die Nordwestwand einsteigt, an der ein silbernes Kreuz an der Felswand (neben einer Gedenktafel an einen abgestürzten Bergkameraden) den Einstieg markiert, kann mit Hilfe der roten Markierungspunkte bzw Steinmandln den Aufstiegsweg bis zum Gipfel geführt gehen. Von Hinterhornbach steigt man auf gut markiertem Pfad bis zum Kaufbeurer Haus auf, wobei im unteren Teil der Pfad durch den Bergwald recht schmierig ist, später durch Latschengelände besteht durch Riesel auf steinigem Untergrund Gefahr des Ausrutschens. Was eine nette Idee ist, sind die aufgestellten fünf Ruhebänke, an denen je ein Schildchen mit Höhenangabe montiert ist, so dass man abschätzen kann, wie lange es zur Hütte noch dauert. Wer zügig und ohne Pause aufsteigt, ist nach ca 100 Minuten oben. Es empfiehlt sich, hier zu rasten und zu essen, denn es warten nochmals 600 Höhenmeter bis zum Gipfel der Urbeleskarspitze mit gut 2 Std. Aufstiegszeit. Der Brunnen mit seinem 24 Std Kaltwasservorrat ist sehr beruhigend, weiß man doch, dass an solch heißem Augusttag beim Rückweg eine kostenlose unbegrenzte Erfrischung wartet. Zunächst empfiehlt es sich, den Weiterweg in Richtung Schwärzerscharte zu wählen, auch wenn man vom Kaufbeurer Haus über einen Serpentinenpfad im Geröllfeld zur Einstiegsstelle aufsteigen kann. Aber der ist steil, und schneller geht es auf dem Weg Richtung Bretterspitze. Man folgt dem Weg, bis er zu Beginn des Geröllfeldes scharf nach rechts abbiegt. Auf einem Fels ist ein großes rotes U aufgemalt, das nach links ins Geröll weist, wo ein sichtbares Band leicht abfallend hinüber zur Nordschulter der Urbeleskarspitze quert. Am Kreuz folgt man zuerst in kurzen Serpentinen dem Weg hinauf. Es ist ratsam, die roten Markierungspunkte zu orten, bevor man weitergeht, um die Aufstiegsrichtung zu bestimmen. Schon nach wenigen Höhenmetern entschloss ich mich, im direkten Aufstieg hochzusteigen und auf die Serpentinen zu verzichten. Denn der bröselige Untergrund ist wenig trittsicher und das Klettern im griffigen Fels allemal sicherer. Da ich beim Aufstieg viele Bilder schoss, um später beim Abstieg die Kamera im Rucksack verstauen zu können, sind meine Zeitangaben von einem Durchsteiger locker zu unterbieten. Zunächst folgt man links der Rinne nach oben, bis man nach ca 30 Minuten die Stelle erreicht, an der die Markierung auf ein schmales ausgesetztes Band weist. Nach wenigen Metern wechselt es nochmals eine Etage höher, dann folgt man dem Band westlich um den Gipfelblock herum. Die Bretterspitze wird sichtbar und die Schwärzerscharte liegt schon ein schönes Stück unter mir. Nun steigt man über Fels steil nach oben in Richtung Nord, bis eine Felsplatte die Schlüsselstelle der Tour darstellt. Sie wird am leichtesten an der linken Seite hochgestiegen, und man sollte sich die wenigen Trittmöglichkeiten einprägen, um beim Abstieg keine Probleme zu bekommen. Weiter geht es steil nach oben, bis das Gipfelkreuz zu sehen ist. Über Geröll erreicht man nach wenigen Minuten das auf dem Ostgipfel stehende kleine Kreuz, von wo ich einen phantastischen Aussichtsplatz hatte. Nach einer Stunde Aufenthalt ganz allein dort oben, tauchen zwei weitere Besucher auf und ich mache mich an den Abstieg, um losgetretenen Steinen zuvorzukommen. Ausnahmsweise verzichte ich auf den wenige Meter höheren Westgipfel, denn die Vorstellung an die Speckknödelsuppe im Gasthof Adler treibt mich hinunter. Der Abstieg entsprach dem Aufstiegsweg, wobei ich nicht immer genau den roten Punkten folgte, sondern mir zum Absteigen festen Fels wählte.
Hier die Tourdaten - ausgelesen nach GPS-Logger:
Gegangene Gesamtstrecke: 15,001Km, überwundene Höhenmeter 1522.
Im Aufstieg benötigte Zeit:
Hinterhornbach Parkplatz bis zum Kaufbeurer Haus: 100 Min.
Kaufbeurer Haus Aufstieg Richtung Schwärzerscharte, dann Abzweig nach links hinüber zum Einstiegspfad der Urbeleskarspitze in 40 Minuten.
Aufstieg bis nach etwa 30 Minuten der Weiterweg über zwei Bänder auf die Westseite der Urbeleskarspitze führt,
den roten Markierungen etwa 20 Min.folgen, bis die Schlüsselstelle, eine steile glatte Felswand erreicht ist.
Von hier bis zum Gipfelkreuz in nochmals 20 Minuten.
Der Abstieg benötigte ohne Pause vom Gipfel bis zum Abzweig am Weg zur Schwärzerscharte knappe 90 Min. Man sollte sich Zeit lassen und mit den Augen zuerst den eigenen Abstiegsweg festlegen. Das Gelände ist steil und ausgesetzt und das viele feine Geröll auf den Bändern stellt eine ständige Rutschgefahr dar.
Vom Kaufbeurer Haus hinab nach Hinterhornbach ca 1 1/4Std. Absolutes Muß am Ende der Tour eine Speckknödelsuppe im Gasthaus Adler!!!
Auf der B 198 von Reutte nach Stanzach fahren. Am Ortsende nach rechts abbiegen und über die Lechbrücke nach Vorderhornbach und weiter nach Hinterhornbach hoch fahren. Durch den Ort fahren, bis ein Parkschild nach links über eine schmale Brücke weist. Dahinter stehen etliche kostenlose Parkplätze zur Verfügung. Wer geschickt parkt und früh genug dran ist, findet eine Ganztagesschattenstelle, so dass nach der Rückkehr keine Saunatemperaturen im Auto herrschen.