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Zur Tribulaunhütte (2368 m) am Pflerscher Tribulaun


Beschreibung (bezieht sich auf Besteigung vom 05.10.2013)

Nach einer vom Wetter diktierten ziemlich durchwachsenen Woche brachte der letzte Urlaubstag Regenwetter. Ich wollte nicht den ganzen Tag im Hotel herumsitzen, so dass ich zu einer Solotour auf die italienische Tribulaunhütte aufbrach. Den Rucksack ließ ich im Hotel, Bergschuhe, Anorak, Eispickel, Schokoladentafel und Rosinen genügten. Vom Parkplatz Feuerstein lief ich über einen Waldpfad und später auf der Straße zum Parkplatz Hölle. Ich folgte den Wegmarkierungen der Wege 6 und 8 und bog an der Wegkreuzung dann nach rechts in Richtung Tribulaunhütte ab. Der Aufstieg führt zuerst durch Almgelände, später durch Hochwald. Der Pfad ist gut ausgetreten, die Markierung ausreichend. Nach etwa einer knappen Stunde kommt man an einen Wasserfall, dessen Bachbett durchquert werden muss. Zur Sicherheit sind dort Drahtseile gespannt. Weiter in Aufstiegsrichtung Ost gelangt man über eine Höhenstufe in ein Geröllfeld, das sich von den Tribulaunwänden herabzieht. Nach einem Grußspruch auf einem Felsklotz mündet der Aufstiegsweg Nr.8 in die Wegmarkierung 7 und 32a, die als Pflerscher Höhenwege in der Karte gekennzeichnet sind. Von hier sind es nur noch wenige Minuten zur Tribulaunhütte. Eigentlich hatte ich gerechnet, bei dem Sauwetter niemand dort oben anzutreffen. Aber plötzlich stolperte ich über zwei Jäger, die unterhalb des Pfades hinter Steinbrocken kauerten und die mit ihren Ferngläsern das Geröllfeld hinauf spähten. Sie schauten nicht gerade freundlich, dass ein Tourengeher sie bei ihren Jagdvorbereitungen auf Steinböcke störte. Deshalb ging ich schnell weiter und schoss ein paar Fotos, die in der Bildergalerie vorhanden sind. Ich hoffte, dass bei der geringen Sicht die Steinböcke sicher sein würden. Als ich allerdings die Tribulaunhütte erreicht und den Sandessee umrundet hatte, fiel ein Schuss, der in mehrfachem Echo an den Westwänden des Tribulauns widerhallte. Auf dem Rückweg klarte es etwas auf, so dass ich die Jäger hoch oben vor der Felswand beobachten konnte, die einen erlegten Steinbock begutachteten. Ich stieg wieder über den Aufstiegsweg ab, vorbei am Wasserfall und hinab in den Bergwald. Dort, wo er in Almgelände überging, passte ich nicht auf, weil mich der tote Steinbock dauerte,  und folgte einer Abstiegsspur, die immer steiler nach unten führte. Da ich wusste, dass ich hier nicht aufgestiegen war, tat ich das einzig Sinnvolle: Ich stieg auf der Spur wieder nach oben, bis ich auf den roten Markierungspunkt traf. Von da ab war es leicht, auf dem richtigen Weg Nr. 8 bis kurz vor der Hölle abzusteigen. Nun wechselte ich nicht die Bachseite, sondern blieb links des Fernerbaches, bis ich hinab zum Parkplatz Feuerstein queren konnte. Fazit der Tour: Regen und Wolkenwände müssen kein Hindernisgrund für eine Bergtour sein, wenn der Weg bekannt ist, die passende Kleidung angezogen ist und man Lust darauf hat, die Berge einmal mehr mit den Ohren wahrzunehmen als mit den Augen.

Route

Hier die Tourdaten nach GPS-Logger:

Gesamtstrecke 17,282 km und 1170 Höhenmeter

Der Aufstieg erfolgte vom Parkplatz am Hotel Feuerstein über die Zufahrtsstraße zur Hölle und weiter auf dem Weg Nr. 8 hinauf zur italienischen Tribulaunhütte. Zuerst bei Regen durch einen Waldgürtel, dann durch tiefhängende Wolken hinauf ins Geröll und nach überwundener Geländestufe fast eben zur Tribulaunhütte. Benötigte Aufstiegszeit: zwei Stunden. An der Tribulaunhütte und bei den Jägern hielt ich mich eine Stunde auf, wobei ich die erfolgreiche Jagd auf einen Steinbock miterlebte. Im Abstieg benötigte ich ebenfalls zwei Stunden, wobei ich im unteren Waldbereich vom Weg abkam und deshalb zum letzten Markierungspunkt aufsteigen musste. Den Rückweg zum Parkplatz Feuerstein legte ich auf dem Weg Nr. 6 links des Baches zurück, um an den Wasserfällen vorbeizukommen. Beim Steinjoggler verließ ich die Teerstraße und folgte dem Steig hinab zum Fernerbach. Eine Brücke kurz hinter der Staumauer ermöglichte die Rückkehr zum Auto ohne Umweg.

Anfahrt

Von Gossensaß nach Innerpflersch. Dort links über die Brücke auf die linke Seite des Fernerbaches. Entweder gleich hinter der Brücke dem Weg nach rechts am Bach entlang folgen bis zum großen Parkplatz am Hotel Feuerstein. Hier stehen genügend kostenlose Parkplätze zur Verfügung

oder nach der Brücke der Teerstraße nach rechts hinauf in Richtung Hölle folgen. Man kommt nach kurzer Zeit an Parkplätzen vorbei und steht dann vor einem Verkehrsschild, das die Weiterfahrt untersagt. Allerdings gilt diese Regelung nicht für die Herbstmonate. Da darf man bis zum Ende der Straße weiterfahren, wo ein kostenloser großer Parkplatz zur Verfügung steht.

Die 2. Variante verkürzt die Anfahrtsstrecke, weil man von hier direkt in Richtung Magdeburger- oder Tribulaunhütte aufsteigen kann.