Such- und sortierbare Liste von Bergtouren in den Alpen
Wer die Tour von Halblech aus zu Fuß bewältigen will, braucht eine gute Kondition. Denn der Fußmarsch zumeist auf der Straße ist bis zur Kenzenhütte mit 11 km Länge angegeben. Da ich schon kurz vor 6:30 Uhr auf dem Parkplatz am südlichen Ortsrand von Halblech angekommen war und der erste Zubringerbus zur Kenzenhütte erst um 8 Uhr startete, machte ich mich auf den langen Fußmarsch, zunächst entlang des Halblechs. Dann hat man zwei Wegvarianten, wenn von rechts das Lobental einmündet: Entweder dieser Beschilderung oder dem Fahrtweg weiter in Richtung Kenzenhütte folgen. Da ich geplant hatte, vom Grubenstein nach Norden abzusteigen, wählte ich nun den Weg über das Lobental. Der Lobentalbach wird mehrmals zu kleinen Seen aufgestaut, um die Wasserkraft zu nutzen. Der Wanderweg ist ein Genuss, mit einigen Abkürzungswegen durch schmale Klammwege, die keine großen Schwierigkeiten bei trockenem Wetter bereiten. Bei zügiger Gehweise erreichte ich nach 2 1/4 Stunde den Wankerfleck und war nach 2 3/4 Stunden Fußmarsch an der Kenzenhütte. Ohne Rast ging es von hier hinauf zum Bäckenalmsattel und nach Norden zur Hirschwanghütte hoch. Der Anstieg vom Sattel bis knapp vor der Hütte ist der schweißtreibende Teil der Bergtour. Er ist steil und bei feuchter Witterung gefährlich. Von der Hirschwanghütte aus steigt man in knapp 30 min. auf den Gipfel des Grubenkopfes, wobei der Weg immer knapp am Grat entlang hochführt. Die Aussicht vom Kreuz ist in alle vier Himmelsrichtungen imponierend, vorausgesetzt man hat so einen tollen Sonnentag wie ich am 26.5. Man könnte es dort oben stundenlang aushalten. Weil ich über den Nordhang absteigen wollte, brach ich nach einer Stunde Gipfelgenuss auf, um genügend Zeit zu haben, falls noch Schneefelder den Abstieg erschweren sollten. Beachten sollte man, dass die Pfadspur vom Gipfelkreuz in Richtung Norden keine Wegspur ist, weil man sonst in sehr schwieriges Steilgelände gerät. Also etwas schauen und dann dem ausgetretenen Pfad in Richtung Nordwest folgen und zwar in die Einsattelung zwischen Firstberg und Grubenkopf! Ich musste noch einige Schneefelder überqueren, bevor es dann auf den langen und steilen Abstiegsweg hinab ins Halblechtal ging. Hier ist gute Kondition gefordert, denn der Weg durch Steilrinnen hinab zieht sich doch ganz schön in die Länge. Unten trifft man auf die Fahrstraße, den die Kleinbusse nehmen und man folgt der Straße hinunter ins Halblechtal. Bald erreicht man die Einmündung ins Lobental, die ich am Morgen als Aufstiegsweg gewählt hatte und nach insgesamt knapp drei Stunden ist der Parkplatz erreicht.
Hier wie immer die Tourdaten, aufgezeichnet mit einem GPS Logger:
Gesamtlänge der Strecke 23,986 km, überwundene Höhenmeter 1039.
Aufstiegszeit bis zum Gipfel des Grubenkopfs 5 Std. - Abstieg und Rückkehr zum Parkplatz 3 Std. Die Wegstrecken können auch mit dem Zubringerbus zur und von der Kenzenhütte wesentlich verkürzt werden.
Landschaftlich ist die Route durch das Lobenbachtal die schönere Wandertour, sie führt vorbei an kleineren Stauseen und bietet schöne Varianten. Nach zwei Stunden ist die Kapelle am Wankerfleck erreicht und der kurze Anstieg zur Kenzenhütte in einer halben Stunde geschafft. Von der Hütte zum Bäckenalmsattel benötigt man etwa 30 Minuten.
Hinauf zur Hirschwanghütte ist der schwierigste Teil der Tour. Hier brennt die Sonne kräftig auf den Südhang. Ist der Weg trocken, so ist der grasige Steilanstieg problemlos zu meistern, bei feuchter Witterung besteht große Abrutschgefahr. Die Hochfläche vor der Hirschwanghütte ist ein einziges Biotop mit Tümpeln und großem Pflanzenreichtum. Der Grubenkopf steht direkt vor dem Wanderer und sein Kreuz grüßt herab. Während nach rechts der Weg weiter in Richtung Feigenkopf und Klammspitze führt, zweigt der Aufstiegsweg nach links auf den Grubenkopf ab. Entlang der Gratkante steigt man zum Gipfelkreuz auf. Etwa 1,5 - 2 Std. sollte man für den Aufstieg von der Kenzenhütte auf den Grubenkopf einplanen. Etwa genauso lange dauert der Abstieg über die Nordwestschulter hinab ins Halblechtal. Der Restweg zum Parkplatz in Halblech ist dann nur noch ein einfacher Straßenhatscher.
Anfahrt auf der B17 von Füssen im Süden bzw. Steingaden im Norden. Am südlichen Ortsende von Halblech biegt man nach Osten in Richtung Sägewerk ab, wo sich ein großer Parkplatz mit Bushaltestelle befindet. Von hier fahren regelmäßig Kleinbusse die Kenzenhütte an, weil die Zufahrt auf dieser Straße gesperrt ist und nur Fahrzeuge mit besonderer Erlaubnis die Zubringerstraße befahren dürfen. Das Parken ist bis jetzt kostenlos.