Such- und sortierbare Liste von Bergtouren in den Alpen
Nachdem vor einer Woche überall auf den Bergen um die Martin Busch Hütte ab 2800m eine geschlossene Schneedecke gelegen hatte, nützte ich die spätsommerliche Woche danach und fuhr nochmals ins Venter Tal. Dieses Mal waren die Höhenlagen bis 3200 m schneefrei, so dass ich den Besuch der Similaunhütte in Angriff nahm.
Bei Dunkelheit stieg ich um 5:30 Uhr ins Niedertal in Richtung Martin Busch Hütte auf. Da ich den Weg erst vor einer Woche gegangen war, kam ich flott voran. Die Umleitung wegen Steinschlaggefahr ignorierte ich, da die Straße völlig frei war und von Fahrzeugen zur Zu- und Abfahrt benutzt wurde. Nach gut zwei Stunden passierte ich die Hütte und folgte dem Pfad in Richtung Similaun. Der Weg ist sehr gut markiert und das Ziel schon von der Ferne gut auf dem Kamm zu erkennen. Linker Hand hielt der Marzeller Kamm lange Zeit die Sonnenstrahlen fern, was recht angenehm war (hatte nämlich meine Kopfbedeckung zu Hause vergessen), während zur rechten Hand der Kreuzkamm mit Kreuzspitze, Kreuz- Senn-, Say- und Hauslabkogel sowie der Finailspitze im vollen Sonnenlicht lagen. Bis zum letzten Aufstieg hinauf zur Hütte war es eine angenehme Wanderung, erst der Steilanstieg auf das Niederjoch verlangte Krafteinsatz für die letzte halbe Stunde. Nach insgesamt fünf Stunden konnte ich den Fernblick nach Süden vom Niederjoch aus genießen, freute mich auf die Einkehr in der Similaunhütte, bewunderte aber zunächst den Similaun mit seinem Gletscher, auf dem sich mehrere Seilschaften als winzige Punkte fortbewegten. Bei Nudelsuppe und Kaffee genoss ich den phantastischen Ausblick und beschloss, den Aufstieg zum Tissenjoch zur Ötzigedenkstelle ausfallen zu lassen. Morgen hatte ich die Tour auf die Guslarspitzen geplant und das ließ mich "faul" werden.
Auf der Terrasse der Similaunhütte kann man es lange aushalten, immer wieder erschließen sich dem Auge neue Bergspitzen, die Wirtsleute bieten eine reichhaltige Auswahl an Speis und Trank und mit den Neuankömmlingen ergaben sich nette Gespräche. Es war ein richtiger Tag zum Genießen. Nach einer guten Stunde machte ich mich wieder auf dem selben Weg, auf dem ich aufgestiegen war, zurück nach Vent. Nach vier Stunden war ich zurück und freute mich, dass ich mit der Similaunhütte ein lohnendes Tagesausflugsziel ausgewählt hatte, was die lange Anfahrt von Zuhause verschmerzen ließ.
Wer die Tour gehen möchte, findet hier die genauen Zeitangaben (aufgezeichnet mit dem GPS - Logger): Gesamte Dauer mit Pausen und Fotografieren 11Std und 8min;
Zeitdauer von Vent zur Martin Busch Hütte etwa 2,5 Stunden, weiter zur Similaunhütte in knapp 2,5 Stunden. Zum Niederjoch sind es von der Hütte aus nur wenige Minuten. Der Abstieg zurück nach Vent geht schneller und ist in vier Stunden locker zu bewältigen. Wer lange Strecken in den Bergen geht, wird kaum schwere Beine nach der Tour haben, aber für weniger Geübte geht die 27,611 km lange Strecke auf die "Knochen". Dazu kommen 1169 Höhenmeter, die im Anstieg überwunden werden müssen.
Unterwegs bietet sich die Martin Busch Hütte als Rastort an, ebenso die Similaunhütte. Es gibt auf der Strecke etliche Wasserzapfstellen, so dass ein mitgeführter Wasservorrat von 1 l genügt.
Weg und Markierungspunkte sind bei gutem Wetter nicht zu verfehlen.
Auf der Bundessstraße 186 fährt man das Ötztal bis nach Sölden hinauf. Nach Sölden biegt eine Straße von der B186 nach rechts in das Venter Tal ab, der man bis zum Ortsanfang nach Vent folgt. Für die zahlreichen Besucher dieser Region ist vor dem Ortsschild zur rechten Seite eine Wiese als Parkplatz eingerichtet. Am Automaten kann man die genaue Parkzeit einstellen, der Preis für 24 Std. beträgt zur Zeit 5 €.