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Maldongrat


Beschreibung (bezieht sich auf Besteigung vom 13.07.2009)

Wer, wie wir, nicht allein wegen der Aussicht auf Berggipfel steigt, sondern sich an der Vielfalt der Alpenblumen erfreut, sollte im Juli einen Abstecher hinauf zum Steinjöchl machen. Enziane, Hornklee, Trollblumen, Küchenschellen, Alpenveilchen, Alpenrosen usw. bilden ein Blumenmeer, das uns immer wieder zum Verweilen verlockte, so dass wir den "Gipfelsturm" nicht unter 2,5 Std schafften. Aber das Schauen lohnte sich, denn auf dem Südhang unterhalb des Falschkogels gibt es auch Raritäten wie den Türkenbund und den gelben Eisenhut. Je höher und je näher wir der Maldonspitze kommen, desto weiter reicht der Blick. Anfangs im Süden noch vom Maldon- und dem Muttekopf begrenzt, tauchen schon bald die Berggipfel der Ötztaler und der Stubaier Alpen im Süden auf, während nach Norden der Blick vorbei an der Namloser Wetter- und der Knittelkarspitze hinüber zum Thaneller, dem Säuling und hinaus zum Forggensee geht. Im Westen bauen sich die Gipfel der Hornbachkette und des Allgäuer Hauptkamms auf, im Südwesten grüßt die Parseierspitze herüber. Vom Gipfel aus sind im Osten die Gabelspitze, die Tarrentonspitze und der Hauptgipfel der Heiterwand zum Greifen nah. Zwischen ihnen schaut das Zugspitzmassiv hervor und ein wenig nach Süden versetzt erblicken wir die Berggipfel der Mieminger Kette. Am liebsten würde man den ganzen Tag oben auf dem Berggipfel verbringen, wenn es nicht so zugig wäre. Auch lädt der schmale Gipfelgrat nicht gerade zum langen Verweilen ein, denn im Norden fällt die Wand steil hinab zur Anhalter Hütte und im Süden lädt die steile Geröllschulter, über die wir hinab auf die Passstraße vom Hahntennjoch nach Imst blicken, nicht zum Betreten ein. Vorsicht ist hier angesagt, um nicht unfreiwillig abzurutschen.

Route

Wir starten vom Hahntennjoch in 1894m Höhe, das am Morgen um 7 Uhr beinahe keine Besucher, außer dem Straßendienst, hat. Über feuchte Wiesen, mit einer im Juli phantastischen Flora, geht es durch lockeren Latschenwald unter dem Falschkogel zunächst sanft in Richtung Osten. Später wendet sich der Weg nach Norden und zieht in mäßig steilen Serpentinen hinauf zum Steinjöchl, das in etwa 50 Minuten erreicht ist. Vom Joch aus geht es Richtung Osten zunächst am Westgrat, mit Blick auf die Anhalter Hütte hinunter, dem Wegweiser "Maldongrat" folgend zum Fuß des Gipfelmassivs. Von hier ab steigen wir durch die steil abfallende Südwand über drei Bergrippen bis unter den Hauptgipfel immer in Richtung Osten. Von hier aus folgen wir den Markierungspunkten durch eine steile Geröllrinne nach Norden zum Gipfelgrat hinauf. Da das Geröll keinen sicheren Halt bietet und noch einige kleine Schneefelder darin sind, klettern wir auf der linken Seite auf festem Fels bis zu der Stelle, an der die Markierungspunkte nach Osten durch den Wandaufbau führen. In leichter Kletterei erreichen wir die Reststücke des Kreuzes auf dem Westgipfel und sind nach wenigen Schritten auf dem Gipfel mit dem Gipfelkreuz, von dem aus wir einen herrlichen Rundumblick auf die Gipfel der Alpen haben.

Den Abstieg bewältigen wir auf derselben Route, auf der wir aufgestiegen sind.

Anfahrt

Über Füssen nach Reutte und dort abbiegen auf die Lechtalbundesstraße (Nr 198). Wir fahren auf dieser bis nach Elmen. Am Ortsende weist der Wegweiser links hinauf zum Hahntennjoch. Die schmale, aber gut ausgebaute Straße zieht steil nach oben, vorbei an Boden und Pfafflar bis zur Passhöhe, dem Hahntennjoch. Dort am höchsten Punkt der Straße parken wir kostenlos in 1894m Höhe. Es sind genügend Parkplätze rechts und links der Straße vorhanden.

Doch gegen Nachmittag schaut man verwundert, wenn man von der Bergtour zurückkommt, wie viele Touristen sich zwischenzeitlich eingefunden haben und die Parkplätze bevölkern.