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Feuerspitze


Beschreibung (bezieht sich auf Besteigung vom 06.09.2009)

Wer stille Täler und ruhige Gipfel liebt, sollte sich die Tour von Kaisers aus auf die Feuerspitze vormerken. Etwa 500m hinter Kaisers in Richtung Kaisertal findet sich ein Parkplatz für etwa 15-20 Fahrzeuge. Der Wirtschaftsweg ist ab dieser Stelle für Fahrzeuge ohne Berechtigung gesperrt. In etwa 40 Minuten wandern wir entlang des Kaiserbachs zur Kaiseralm (1689m). Vor allem auf dem Rückmarsch schätzt man diese bequeme Wanderstrecke zum Auslockern der Beine von der doch langen (ca 9Std) Tour. An der Alm vorbei bleiben wir links des Bachs und folgen dem Wirtschaftsweg in die anfangs sanft ansteigenden Wiesenhänge. Zwischen dem Gfällkopf und der Kaisersteinspitze zur rechten Hand ragt bald der Gipfel der Fallesinspitze in den Morgenhimmel, bevor im Osten voraus die beeindruckende Vorderseespitze das Kaisertal beschließt. Bald steigen wir über steiles Almgelände in Richtung Nordosten auf, wo im Westen die Alplespleisspitze und im Osten der gewaltige untere Blockaufbau der Feuerspitze (sie selbst ist noch lange nicht zu sehen, ebenso die Wetterspitze) das Kaisertal begrenzen. Nach der ersten Aufstiegsstufe erreichen wir den weiträumigen, feuchten Talkessel, überqueren den Kaiserbach und steigen über steiles Grasgelände hinauf zum Wasserfall. Oben lädt ein kleiner See zur Rast ein. Der Blick auf die Karte zeigt uns, dass wir dem Weg ein Stück weit hinauf zum Kälberlahnzugjoch folgen müssen, um dann auf dem Pfad zum Stierlahnzugjoch unterhalb der Felsenriegel diese in Richtung Süd, später Ost zu umgehen. Am Joch mit einer tollen Aussicht hinüber zum Parseier und direkt im Süden vor uns auf die Vorderseespitze, steigen wir nicht die mit einem Seil gesicherte steile Rinne nach Osten ab, um dann nach etwa 200m nach Norden erneut aufzusteigen, sondern steigen unmittelbar vom Stierlahnzugjoch über das steile Geröllfeld hinauf zum Bergkamm. Oben taucht der riesige, langgestreckte Schuttberg der Feuerspitze auf, wo ganz im Norden das Kreuz herüberblinkt. Wir halten genau auf das Kreuz zu, umgehen ein kleines Schneefeld und steigen auf den alten Pfadspuren und dem mit Steinmandeln markierten Serpentinenweg hinauf zur Spitze, wo wir nach 5 Std (vom Parkplatz aus gerechnet) eintreffen. Ein phantastischer Rundumblick (siehe Bilder) lässt uns all die Anstrengungen vergessen und wir richten uns für eine gute Stunde Rast auf der Sonnenterrasse ein. Nach uns treffen noch vier weitere Tourengeher ein, ansonsten ist hier oben auf dem breiten Gipfel Ruhe pur, im Gegensatz zur direkt im Norden gegenüberliegenden Holzgauer Wetterspitze. Dank eines klaren Himmels und strahlenden Sonnenscheins genießen wir den Blick in die umliegenden Täler und auf die uns umgebenden Gipfel wie Freispitze, Parseier, Hoher Riffler, der Valuga, der Roggspitze usw. Gegen 14 Uhr steigen wir auf demselben Weg, auf dem wir aufgestiegen sind, wieder ab, machen am See unten nochmals Rast, bevor wir dann gegen 18 Uhr wieder am Parkplatz sind. Fazit: Eine lange, aber landschaftlich phantastische Bergtour mit keinen hohen Anforderungen an Kletterstellen. Was man braucht, ist eine sehr gute Kondition, ein Blick für die üppige Alpenflora und Stille, damit man die ziemlich frechen Murmeltiere beobachten kann.  

Route

In Kaisers folgen wir gleich an der ersten Steilkurve dem schmalen Teerweg geradeaus in Richtung Osten, bis wir vor dem Sperrschild in der Geländeausbuchtung parken können. Wir folgen dem Wirtschaftsweg vorbei an der Kaisersalm in das Kaisertal hinauf, wobei wir darauf achten, den Weg in Richtung Frederik Simms Hütte nicht zu verlieren, da in dem Almgelände sehr wenig Markierungspunkte angebracht sind. Vom Hochplateau mit seinen feuchten Wiesen und den geschwungenen Wasserläufen steigen wir die nächste Steilstufe hinauf und stehen oben vor einem kleinen See. Von jetzt ab herrscht Geröll vor. Wir treffen auf den Weg 636, der von der Simmshütte (links) zum Kaiserjochhaus (rechts) führt. Wir müssten uns links halten, wählen aber den Direktaufstieg über Blockwerk und Geröll hinauf zur Felswand, weil wir wissen, dass wir einige Meter weiter oben auf den Weg treffen, der um die Bergwand herum zum Stierlahnzugjoch führt. Der Weg ist gut markiert und in etwa 15 Minuten sind wir am Joch. Der Abstieg die steile, schmierige Rinne hinab behagt uns nicht und so steigen wir weglos über feines Geröll hinauf in Richtung Norden, wobei wir achten, dass unter uns das auslaufende Geröllfeld bleibt und wir nicht zu weit nach Osten (wo zwischendurch Felsplatten einen leichteren Aufstieg versprechen) steigen, da dort ein Abrutschen gefährlich würde. Nach etwa 10 Minuten stehen wir oben am Kamm und sehen zum ersten Mal die Feuerspitze vor uns. Ein Pfad führt von hier durch die Geröllfeldmulde hinüber zum langgestreckten Gipfelaufbau. Flotte Tourengeher, die sich nicht wie wir Zeit nehmen, die üppige Flora zu bewundern, stehen nach ca 4 Stunden auf dem Gipfel.

Den Rückweg nehmen wir auf dem gleichen Weg in Angriff und steigen wieder durch das Geröllfeld hinab zum kleinen See, was doch ganz schön Zeit spart und einer weiteren Rast dient.

Anfahrt

Anfahrt über die B 198 von Reutte nach Steeg. Dort biegen wir in der Dorfmitte links ab und gelangen über Kienberg auf der schmalen und kurvigen Gebirgsstraße nach Kaisers. Der Parkplatz liegt etwa 400m östlich der Gemeinde, der schmale Teerweg bietet nur Platz für ein Fahrzeug, deshalb immer die Ausweichbuchten im Auge behalten, falls man bei Gegenverkehr zurücksetzen muss.