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Roßkarsee


Beschreibung (bezieht sich auf Besteigung vom 18.08.2009)

Ein richtiges Gipfelziel hatten wir uns heute nicht gesteckt. Der Roßkarsee war unser Ziel und vielleicht mal in Richtung Großer Schafkarspitze oder Grüntalspitze die Fühler ausstrecken. Der Aufstiegsweg war klar: über den Hirschhals zum Hirschleskopf und den Heinzensprossensteig auf die Roßkaralpe und die Beine in den Roßkarsee hängen. Schon kurz vor 9 Uhr standen wir auf dem Gipfelkreuz des Hirschhalskopfes und trafen dort den Gramaiser Bergwachtchef, der schon wieder beim Absteigen war. Ein kurzes, sehr nettes Gespräch und dann ging es weiter über den imposanten Heinzensprossensteig bis an die Ausläufer der Großen Schafkarspitze heran. Während meine Begleiterin der schroff aufragende Gipfel weniger ansprach, wollte ich mir den Gipfelaufbau aus der Nähe ansehen. Wo der Heinzensprossensteig hinab ins Kar leitet, stieg ich über einen steilen Graskamin hinauf, wo ich nach 15 Minuten auf dem Vorgipfel direkt die Schafkarspitze vor mir hatte. Ärgerlicherweise hatte ich zwar den Rucksack hochgeschleppt, die Kamera aber unten bei meiner Frau liegen lassen. Gerne wäre ich noch ein Stück weitergeklettert, aber es war der Roßkarsee ausgemacht. Also umdrehen und wieder absteigen. Bei der Querung des Geröllfeldes hinab zum See, machten wir noch einen Abstecher hinauf zum Normaleinstieg auf die Große Schafkarspitze. Das dauerte länger als geplant, denn nach dem Motto zwei Schritte vor, einen zurück ging es mühsam den Steilhang hinauf. So entschieden wir uns zum Abstieg zum See, da wir uns eine gemütliche Tour vorgenommen hatten. In knapp einer halben Stunde erreichten wir den See und genossen die Stille, die Kühle des Wassers und das imponierende Bergpanorama. Nach einer kräftigen Stärkung verzichteten wir auf einen Aufstiegsversuch auf die Grüntalspitze und blieben zwei Stunden am See sitzen, wo wir es noch länger ausgehalten hätten, wenn es nicht Zeit zum Abstieg geworden wäre. Über die Normalroute an den Wasserfällen hinab waren wir nach zwei Stunden am Parkplatz in Gramais. Fazit: zwar keinen Gipfel erstiegen, aber dafür einen "Smaragd" inmitten der einsamen Bergwelt von Großstein bis Grüntalspitze kennen gelernt.

Route

Der etwa zweistündige Aufstieg auf den Hirschleskopf führt in steilen Serpentinen vom Bergwald über den Latschengürtel hinauf auf den Grasgipfel. Eine abwechslungsreiche Flora und viele bunte Schmetterlinge (siehe weitere Ordner in bergtoursuche.de) begleiten uns beim Aufstieg. Imponierend der Ausblick hinüber zur Hornbachkette und hinein in den Kessel der Roßkaralpe! Und nicht zu vergessen, die beiden Felstürme der Leiterspitze (dazu eigene Beschreibung bei Bergtouren in bergtoursuche.de), die sich über die Talumrandung im Süden erheben.

Über den Heinzensprossensteig (ca 60 Min.) sind Trittsicherheit und Schwindelfreiheit erforderlich. Seine Begehung ist für den erfahrenen Bergwanderer mit keinen unüberwindlichen Stellen verbunden. Allerdings ist bei Nässe große Vorsicht geboten. Der Weg hinab ins Kar und hinüber zum Roßkarsee ist in etwa einer Stunde zu bewerkstelligen. Ebenso ist der Abstieg nach Gramais über die Wasserfälle eine problemlose Sache. Hier beeidruckt vor allem die unberührte Bergwelt mit den Wasserfällen und dem Tiefblick hinab nach Gramais. Für nächstes Jahr werden wir die Tour früher im Jahr angehen. Ich denke, dass die Monate Juni und Juli wegen der Blumenwelt noch mehr zu bieten haben.

Anfahrt

Auf der B 198 von Reutte bis Häselgehr, vor der Lechbrücke scharf nach links abbiegen und der Bergstraße bis Gramais folgen (teilweise sehr schmal), in Gramais bis vor die Brücke fahren und auf den Parkplätzen direkt am Bach kostenlos parken.