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Biberkopf


Beschreibung (bezieht sich auf Besteigung vom 23.09.2009)

Der Biberkopf präsentiert sich von Lechleiten aus als ein gut überschaubares Felsmassiv, so dass man bereits vom Parkplatz aus die ungefähre Aufstiegsroute erkennen kann. Im Morgentau ist der Weg über den Hundskopf auf lehmigem Boden und später über steile Stein- und Wurzelstufen rutschig und schweißtreibend. Im offenen Gelände vom Hundskopf hinauf zum Westgrat hat man besonders nach Westen zum Widderstein, dem Walser Geißhorn und den Schafalpenköpfen  und nach Süden ins Lechtal und die Gipfel wie Valluga, Vorderseespitze, Feuerspitze etc einen herrlichen Ausblick. Warth mit dem dahinter aufragenden Karhorn und Lechleiten bleiben ständig im Blickfeld und je höher wir hinaufsteigen, desto weiter wird die Sicht und steigt die Anzahl der Berggipfel. Auf dem Gipfelgrat angelangt, schauen wir nach Norden ins Tal von Oberstdorf und hinaus ins Voralpenland. Im Nordosten stehen Trettach, Mädelegabel, Hochfrottspitze als wuchtige Felsenwand da, weiter im Norden schauen wir auf die grasigen Höfatsspitzen, das Nebelhorn und den Hindelanger Klettersteig hinüber zum Großen Daumen. Wer auf den Biberkopf steigt, tut dies vermutlich vor allem wegen der herrlichen Aussicht auf die nahen Berggipfel des Allgäuer Hauptkammes, an denen entlang der Heilbronner Höhenweg jährlich tausende von Tourengehern vorbeileitet. Somit ist der Biberkopf in den Sommermonaten ein häufig bestiegener Berg. Dass er aber auch seine gefährliche Seite hat, weiß der am besten, der schon mal von einer Schlechtwetterfront überrascht wurde.

Route

Unser Aufstieg erfolgte von der Tiroler Seite aus, vom Ort Lechleiten. Wir steigen zuerst über Wiesengelände, dann durch den mannshohen Latschengürtel in steilen Serpentinen hinauf auf den Hundskopf (2050m). Von hier aus steuert der Weg die westliche Gratkante des Biberkopfmassivs an und führt uns aus dem grasigen Teil in die Felsregion. Nach einem kurzen Schwenk auf die Südseite, wobei wir den ersten Felsaufschwung umgehen, steigen wir auf der Gratkante, gesichert durch Drahtseile, in die westliche Schulter des Gipfelaufbaus ein. Ein breiter Kamin führt recht steil nach oben. Der Fels ist fest und an etlichen Stellen helfen zusätzliche Eisenstifte auf dem Weg nach oben und wieder zurück. Kurz unterhalb des Gipfelkreuzes quert der Steig nach Norden und führt auf den Gipfel. Wer sich Zeit nimmt und einen Blick auf die Bergwelt und für die Flora und Fauna links und rechts des Weges übrig hat, wird nach 3,5 Std den Gipfel erreichen. Ende September ist der Aufstieg am Morgen recht angenehm, da man um diese Jahreszeit die wärmenden Strahlen der Sonne zu schätzen weiß. In den Sommermonaten Juli und August brennt die Sonne schon sehr früh auf die Aufstiegsroute, so dass ein recht früher Start zu empfehlen ist, ebenso die Mitnahme von genügend Flüssigkeit. Denn es gibt unterwegs keine Möglichkeit, Trinkwasser nachzufassen.

Der Abstieg erfolgte auf dem Abstiegsweg. Alternativ hätte sich noch ein Abstecher hinüber zu Hochrappen- und Rappenseekopf angeboten. Da unsere letzten Touren aber immer volle Tagestouren waren, wollten wir uns für die nächste lange Tagestour zum Tejakopf schonen und genossen die Kurztour mit einer ausgiebigen Sonnenpause am kleinen See auf dem Hundskopf.

Anfahrt

Über die B198 fahren wir von Reutte das Lechtal aufwärts gut 60 km bis kurz vor Warth. Hier biegt ein steiles Strässchen rechts ab hinauf nach Lechleiten. Wir fahren der Teerstraße nach durch die kurze Häuserzeile und parken auf dem Rastplatz, an dem die Straße endet. Das Parken ist (noch) gebührenfrei.