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Große Ahrnspitze


Beschreibung (bezieht sich auf Besteigung vom 23.08.2010)

Von Mittenwald, Leutasch Mühle, Scharnitz und Ahrn kann man auf die Große Ahrnspitze steigen. Im August ist der Anstieg vom Gasthof Zur Mühle beim Ortsteil Burggraben zu empfehlen, da der Anstiegsweg hinauf zur Riedbergscharte von Norden im Schatten erfolgt. Dort trifft er sich mit dem Anstiegsweg von Mittenwald aus und führt hinauf zum Riedkopf. Das nächste Wegstück liegt auf der Südseite und quert ohne viel Höhenverlust unterhalb der Achterköpfe und später unterhalb der Ostwand der Ahrnspitze hinüber zur Ahrnspitzhütte. Kurz vorher trifft der Weg von Scharnitz auf unseren Bergpfad. An der Ahrnspitzhütte haben sich dann alle vier Anstiegswege vereint, denn hier trifft der lange Anstiegspfad von Ahrn aus auf unseren Aufstiegspfad. Das letzte Stück ist dann das steilste. Die meiste Zeit geht es in engen, steilen Serpentinen durch die Geröllrinne etwas westlich des Gipfels hinauf auf den etwas höheren Westgipfel. Das Kreuz allerdings steht auf dem einige Meter tiefer gelagerten Ostgipfel. Um auf ihn zu gelangen muss man in die Scharte absteigen. Die Kletterei erfordert Schwindelfreiheit und etwas Erfahrung im Klettern. Außerdem empfiehlt es sich, vor dem Ab- und drüberen Aufstieg sich die Route genau anzuschauen, da man sonst in Schwierigkeiten geraten könnte. Vom Gipfel aus (über den der Grenzverlauf zwischen Bayern und Tirol verläuft) bietet sich ein herrlicher Rundumblick, was die Mühen des Aufstiegs schnell vergessen lässt. Es empfiehlt sich, die Gipfelrast nicht zu lang auszudehnen, da der Rückweg lang ist und plötzlich aufziehende Wetter den Gipfelbesucher rasch erwischen. Besonders schön ist für Schmetterlingsliebhaber der Südhang unterhalb der Achterköpfe, da im August eine Kolonie von Apollofaltern auf den Blüten der Scarbiose und der Flockenblumen anzutreffen ist.  

Route

Der Aufstieg durch das Schartental hinauf zur Riedbergscharte (400 Höhenmeter) ist bei flotter Gangart in knapp einer Stunde zu schaffen. Die Beschilderung ist sehr gut, der Pfad nicht zu verfehlen. Auf der Riedbergscharte wenden wir uns nach Westen und überwinden die 400 Höhenmeter zum Riedkopf in einer weiteren knappen Stunde. Dabei führt der Weg anfangs noch durch Fichtenwald, später durch den Latschengürtel hinauf und quert dann die Südwand der Achterköpfe. Hier brennt die Sonne gnadenlos auf alle Wanderer, die nicht zeitig aufgestanden sind. Deshalb sollte genügend Trinkwasser mitgeführt werden, denn im weiteren Verlauf des Weges gibt es keine Quellen. Wegen der vielen Apollofalter haben wir uns etwas mehr Zeit hinüber zur Ahrnspitzhütte gelassen, so dass wir dorthin eine weitere Stunde benötigten. Das letzte Aufstiegsstück durch die Steilrinne erfordert etwa 30 Minuten Gehzeit. Es empfiehlt sich allerdings, vorher an der Ahrnspitzhütte, einem gepflegten Kleinod, zu rasten und sich zu stärken. So kann man Kraft schöpfen, sitzt windgeschützt und muss nicht auf dem zugigen Gipfel essen und trinken. Da doch täglich etliche Tourengeher auf die Große Ahrnspitze steigen, ist es empfehlenswert, einen Steinschlaghelm aufzusetzen, weil durch die enge Rinne von Voraussteigenden immer wieder Steine ausgelöst werden. Mit einer ausgiebigen Rast eingeschlossen ist von der Mühle auf den Gipfel der Aufstieg in 4 Stunden zu machen. Der Rückweg erfolgte auf demselben Weg, allerdings in immer größerer Eile, da die Schlechtwetterfront aus Richtung Westen bedrohlich schnell näher rückte. Dabei machten wir die Erfahrung, dass sich vor allem das freie Stück vom Riedkopf zur Riedbergscharte ganz schön zog. Obwohl es von da ab regnete, war der Abstieg hinunter durch den Wald zur Mühle noch recht angenehm, da der dichte Wald schützte. Insgesamt gesehen eine sehr schöne Tour, die eine gute Kondition erfordert und Trittsicherheit und Schwindelfreiheit im Gipfelaufstieg verlangt.

Anfahrt

Anfahrt nach Mittenwald bis zur südlichen Abfahrt. Dort nach Mittenwald abbiegen, über das Bahngleis und der Ausschilderung Leutasch folgen, die nach links in Serpentinen durch die Leutascher Klamm führt. Nach der Grenze zu Tirol erreichen wir kurze Zeit später den Gasthof Mühle, wo neben dem Parkplatz des Gasthofes ein großer gebührenfreier Parkplatz zur Verfügung steht. Von hier aus weisen Wegweiser den Aufstieg hinauf zur Riedbergscharte und zur Großen Ahrnspitze (Weg Nr.20).