Such- und sortierbare Liste von Bergtouren in den Alpen

Lahnerkopf


Beschreibung (bezieht sich auf Besteigung vom 06.09.2010)

Nachdem zur Zeit bis in Höhen von 1800m recht ansehnliche Schneemengen liegen, wählten wir den Schrecksee bei Hinterstein im Allgäu als Tagesausflugsziel. Vom gebührenpflichtigen Parkplatz, am Ende von Hinterstein, laufen wir auf der Straße bis zum E-Werk. Von da führt ein steiniger, mit Geröllschutt bedeckter steiler Bergfpad hinauf zum Wasserspeicher des E-Werks. Hier lichtet sich der Wald, der Pfad steigt weniger steil an und bald gelangen wir ins Taufershochtal. Im Süden endet der Kessel und ein teils neu angelegter Aufstiegsweg überwindet die Steilstufe hinauf in wenigen Kehren. Oben geht es zunächst durch Latschengelände, dann kommen wir in hügeliges Gelände und stehen nach drei Stunden auf der Anhöhe, wo wir zum Schrecksee (1802 hm) hinabblicken. Es ist frostig kalt, und der Schnee liegt bis zum See herunter. Nach kurzer Zeit durchdringen die Sonnenstrahlen die Wolkendecke. Für den Rest des Tages brennt sie recht stark auf uns hernieder, und die schneebedeckten Abhänge der Kesselumrandung tauen etwas ab. Für uns ein Nachteil, denn nun geht es durch Matsch und auf völlig durchweichtem Anstiegsweg zur Lahnerscharte. Von hier aus ist der Lahnerkopf in 20 Minuten bestiegen. Ein toller Rundumblick entlohnt uns für die Anstiegsmühen. Da wir noch genügend Zeit haben, steigen wir zur Scharte ab und folgen dem Saalfelder Höhenweg um Kastenkopf und Kälbelesspitze herum bis zum Kastenjoch. Von da aus steigen wir durch schneebedeckte Hänge hinüber in Richtung Kirchendachsattel. Dieser Teil erwies sich als schwierigster Teil, da der Weg vom Schnee zugedeckt war und wir weglos steigen mussten. An den Osthängen der Kälbelesspitze ist  es sehr steil und weiter unten sind einige Steilabstürze, so dass große Vorsicht geboten war (Bei diesen Wetterverhältnissen wäre es sinnvoller gewesen, den Weg im Talgrund zu wählen.). Vom Kirchendachsattel ging es zurück zum Schrecksee und auf dem Aufstiegsweg hinab ins Hintersteiner Tal.

Route

Vom Hintersteiner Parkplatz gelangt man in flotter Gehweise in 30 Minuten zum E-Werk. Der Steig führt unmittelbar hinter dem Werksgelände links zum Wald hoch. In steilen Serpentinen benötigt man für den Aufstieg etwa 1Std bis zur Freifläche. Man durchquert den Talkessel auf deutlich sichtbarer Steigspur und gelangt an die südliche Kesselumrandung, wo der Weg zunächst parallel dazu nach Osten an Höhe gewinnt. Von hier aus geht es auf gerölligem Untergrund hinauf zum Höhenkessel mit Schrecksee. Zeitbedarf vom E-Werk bis zum Schrecksee etwa 2,5Std ohne Pausen. Am Schrecksee hat man nun eine Reihe von Wegvarianten zur Auswahl. Da ich schon einen Monat vorher die Rauhornüberschreitung gemacht hatte, entschieden wir uns zum Aufstieg auf den Lahnerkopf. Schon bei der Umrundung des Schrecksees standen wir teilweise knöcheltief im Dreck und Schnee. Deshalb verließen wir die schwach sichtbare Pfadspur und stiegen über Felsrippen, die schneefrei waren, zur Lahnerscharte auf. Der Aufstieg auf den Lahnerkopf ist bei normalen Witterungsverhältnissen problemlos, an unserem Tag aber wegen der feuchten Grashänge und der ausgedehnten Schneefelder recht unangenehm. Einen Weg scheint es hinauf nicht zu geben, so dass wir den Aufstieg von Südosten her vornahmen. Auf dem Gipfel hatten wir einen tollen Blick auf den Hochvogel und den Hindelanger Klettersteig im Süden und Westen, im Osten auf den nahen Kastenkopf und die Kälbelesspitze, hinter der die Leilachspitze und weiter im Osten die Tannheimer Berge herübergrüßten.Sinnvoller wäre nun von hier ein Abstieg nach Westen zur Schienerhütte und dem Hinteren Erzberghof gewesen, da der Hang völlig schneefrei war. Wir wählten den Weiterweg auf dem Saalfelder Höhenweg zum Kastenjoch und zurück zum Kirchendachsattel, wozu wir wegen der Altschneereste von der Lahnerscharte aus gut 2Std benötigten. Der weitere Abstieg erfolgte auf dem Aufstiegsweg vom Morgen.

Anfahrt

Von Sonthofen auf der  B308 Richtung Bad Hindelang. Dort am ersten Kreisverkehr dem schmalen Strässchen nach Hinterstein folgen und das ganze Dorf durchfahren, bis man an den Parkplatz am Ende des Dorfes gelangt. Für 2,50 Euro am Tag kann man das Auto dort stehen lassen. 

Weiterer Anfahrtsweg über Wertach-Oberjoch auf der B310 nach Bad Oberdorf und Hinterstein.