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Gipfeltour über Engelspitze,Seelakopf und ...


Beschreibung (bezieht sich auf Besteigung vom 04.07.2011)

Wer eine Panoramagipfelschau genießen und ein Alpenblumenmeer bewundern möchte, sollte an einem Frühsommertag (Ende Juni- Anfang Juli) von Namlos auf die Engelspitze (2291m) steigen. Der markierte Pfad führt zuerst über Wiesen, dann im Bergwald über den Engelbach auf die Südseite des Engeltals. Nach 1 Std. erreicht man offenes Wiesengelände, voraus grüßt das Vorgipfelkreuz und rechts davon zeigt sich der Gipfel der Engelspitze. In etwa 3 Std (vom Parkplatz aus gerechnet) steht man auf der Engelspitze (2291m). Der Weiterweg zum östlich gelegenen Seelakopf (2368m) benötigt nochmals 50 Minuten. Während nach Norden die Felswände senkrecht abfallen, sind die Grasmatten im Süden zwar steil, aber bei trockener Witterung recht gut zu begehen. Ratsam ist es, oben am Grat zu bleiben, da man dort eine gut begehbare Pfadspur hat. In leichter Kletterei erreicht man zuletzt den Gipfel des Seelakopfes, den nur eine Holzstange schmückt. Die Gipfelschau von hier oben ist phantastisch: Im Norden Knittelkarspitze, Thaneller, im Osten Zugspitze, Loreakopf und Mieminger Kette, im Süden die über 7km lange Heiterwand, im Südwesten die Gipfel des Parzinns und im Westen die Namloser Wetterspitze. Man könnte es hier stundenlang aushalten, zumal die Grasmatten mit einer Unzahl von Bergblumen besetzt sind. Zurück zur Engelspitze folgen wir dem gleichen Pfad, steigen dann hinab nach Süden in den Grassattel und folgen dem Gegenanstieg hinauf auf den Schliere- und weiter zum Rudigerkopf. Von hier sehen wir etwa 400m tiefer im Südwesten die Rudighütte, zu der wir absteigen, wobei wir zunächst auf der Westschulter in Richtung Namloser Wetterspitze gehen und vorne am Abbruch direkt über offenes Latschengelände nach Süden absteigen. Erst, nachdem sich die spärlichen Wegmarkierungen verlieren und der Latschenbereich zunehmend dichter wird, weichen wir nach Osten auf die offene Grasfläche aus. In 45 Minuten erreichen wir auf diesem Weg vom Rudigerkopf die Rudighütte. Der Weiterweg hinab zum Sagboden erfordert etwas Spürsinn, da der schmale Pfad schwer zu finden ist. 50m unterhalb der Hütte führt er zuerst nach Westen hinein in den niedrigen Bergwald und führt dann in gut begehbaren Serpentinen nach Süden hinab ins Faselfeiltal. Von hier aus folgen wir dem Weg hinaus nach Norden, wobei die Knittelkarspitze voraus unser Orientierungspunkt ist. Fazit: Eine lange Wandertour mit zahlreichen Höhepunkten, die dem Tourengeher alles bietet, was die Berge so anziehend macht.

Route

Vom Parkplatz über die Straße folgen wir dem Schild "Engelspitze, 3,5Std" in Richtung Südosten zum Amselboden. Durch Bergwald steigen wir steil nach oben und erreichen offenes Wiesengelände, von wo aus wir den Vorgipfel und den Gipfel der Engelspitze erblicken. Bis zum Vorgipfel ist es eine reine Wanderung, ab hier wird das Gelände zusehends steiler. Die Engelspitze ist kein exponierter Gipfel, eher ein Felszacken mit einer verbogenen Eisenstange darauf. So empfiehlt es sich, weiter nach Osten hinüber zum Seelagipfel zu steigen, der der höchste Punkt in der sich von West nach Ost ziehenden Felswand ist. Das letzte Stück hinauf zum Seelagipfel ist ausgesetzt, aber in leichter Kletterei von schwindelfreien Tourengehern ohne große Probleme zu bewältigen. Der Seelakopf ist ein Aussichtsgipfel par excellence. Um das Gipfelpanorama möglichst lange zu genießen, bietet sich als Weiterweg die Grasschulter nach Süden an, die über Schlierekopf (2290m) und Rudigerkopf (2249m)führt, wobei man anschließend auf die nach Westen abzweigende Schulter wechselt und hinab zur Rudighütte (1870m) steigt. Vom Seelakopf bis zum Rudigerkopf benötigt man bei normaler Gangart etwa 90 Min., der Abstieg zur Rudighütte dann nochmals 50 Min. Alternativ könnte man auch über das steile Wiesengelände zur Hütte absteigen, was allerdings stark die Knie belastet. Von der Rudighütte hinab ins Faselfeiltal zum Sagboden und nach Norden hinaus nach Namlos benötigt man etwa 1 3/4Std.

Anfahrt

Von Richtung Reutte Richtung Fernpass bis Bichlbach fahren, dort nach rechts abbiegen, durch Bichlbach der Straße hinauf nach Berwang und Rinnen folgen. Von dort weiter bis kurz vor Namlos fahren und in der 2. Serpentine kurz vor dem Ortsschild nach rechts auf den Schotterweg abbiegen, der um einen niedrigen Erdwall herum einen kleinen Parkplatz beherbergt, wo man kostenlos das Auto stehen lassen kann. Der Aufstiegspfad mit Wegweiser liegt gleich gegenüber der Straße. Alternativ kann man auch gleich nach dem Ortsschild in Namlos rechts der Straße parken. Das hat den Vorteil, dass man bei der Rückkehr aus dem Brentenbachtal nicht zwei Serpentinen hoch auf der Straße zum Auto steigen muss.