Leutascher Gehrenspitze
Wer die Gehrenspitze an einem heißen Augusttag besteigen will, tut gut daran, sehr früh aufzubrechen. Wir starteten von Zuhause um 2:30 Uhr und begannen den Aufstieg vom Wanderparkplatz (kostenfreies Parken) in Puitbach. Dazu überquert man die Straße und marschiert auf dem rechten Uferdamm des Puitbaches wasseraufwärts. Nach 5 min stoßen wir auf den Fernwanderweg E4 und folgen ihm nach Norden. Nach wenigen hundert Metern durch angenehmen schattigen Fichtenwald gehen wir an der Wegkreuzung nach links und folgen kurze Zeit später dem zum Puitegg hochführenden Gebirgspfad (Nr.817). Von jetzt ab führt der Weg in sehr steilen Serpentinen zum Puitegg hoch. Nur gut, dass die 450 Höhenmeter im schattigen Bergwald überwunden werden! Erleichternd kam noch hinzu, dass fleißige Wegebauer den unteren Teil des Aufstiegspfades neu ausgekoffert hatten, im oberen Teil war der Weg sehr schlammig, aber mit Hilfe eines Hubschraubers, der Feinsplitt zum Wegebau hochschaffte, leiteten Arbeiter, mit Schaufeln und Rechen bewaffnet, das ausspülende Bergwasser ab und füllten die ausgespülte Pfadspur mit Feinkies auf. Der Anstieg vom Puitegg zum Scharnitzjoch (2048m) führt über eine herrliche Hochfläche, auf der Pferde und Kühe weiden. Es gibt mehrere Stellen, wo man am begleitenden Bachlauf seinen Wasservorrat auffüllen kann. Da wir die Gehrenspitze besteigen wollten, stiegen wir bereits vor dem Anstieg zum Scharnitzjoch auf der Grasrinne nach oben, wo wir auf dem Sattel auf den Anstiegsweg zur Gehrenspitze trafen. Die Wegmarkierungen sind gut, zunächst auf Gras, später auf Fels und Schotterbändern führt der Weg um die ersten Felsklötze herum, bevor sich dann weit hinten auf dem Gipfel das Kreuz zeigt. Abzüglich der eingelegten Pausen benötigten wir vom Wanderparkplatz über die Puitalm auf den Gipfel der Gehrenspitze knapp 4 Std. Die Aussicht dort oben auf die nahen Berge der Mieminger Kette und des Wettersteingebirges ist phantastisch, der Tiefblick direkt vom Kreuz beinahe senkrecht hinab auf den Boden der Puitalm imponierend. An einem klaren Herbsttag kann man vom Gipfel aus weit in die Karwendelketten blicken. Den Abstieg wählten wir über die Erinnerungshütte zum Scharnitzjoch (50 min) und von da über das Scharnitztal, an der Wangalm vorbei hinab nach Leutasch. Diese Strecke an einem heißen Augustnachmittag zieht sich, der Talhatscher von Leutasch nach Puitbach empfiehlt sich auf dem Weg Nr. 9 am schattigen Waldrand zurückzulegen. Fazit: Ein toller Aussichtsgipfel, den man durch das Puittal ersteigen sollte, und wer auf lange Talwanderung verzichten möchte, der sollte den Rückweg auf dem Anstiegsweg zurückwandern.
Hier als Ergänzung die genauen Zeitangaben:
Puitbach Wanderparkplatz bis zum Puitegg etwa 80 min, Puitegg bis zum Scharnitzjoch etwa 90 min. Scharnitzjoch zur Erinnerungshütte und durch den südlichen Felsaufbau zum Gipfelkreuz ca 70 min. Vom Tal ist die Route auf den Gipfel mit 4,5 Std angegeben. Die Puitalm ist ein wenig begangenes Bergtal, vermutlich, weil es dort keine Einkehrmöglichkeiten gibt. Das ist auf der anderen Seite des Scharnitzjochs anders, denn beim Abstieg über das Scharnitztal hinunter nach Leutasch hat man an der Wangalm und der Wettersteinhütte gute Einkehrmöglichkeiten. Wer von da aus nicht auf der breiten Schotterstraße talwärts wandern möchte, kann über den Pfad bei der Wettersteinhütte abkürzen. Weiter unten führt die Straße in weitem Bogen um das Gehrenspitzenmassiv herum. Den Weg bis zum Parkplatz in Puitbach kann man verkürzen, wenn man Fahrräder am Parkplatz beim Kalvarienberg deponiert. Dann allerdings darf man nicht den Abzweig übersehen, kurz bevor die Schotterstraße nach Osten hinab nach Leutasch schwenkt.
Vom Gipfel der Gehrenspitze über das Scharnitztal zurück zum Wanderparkplatz in Puitbach sind mindestens 3,5 Std einzuplanen.
Anfahrt aus Norden Abfahrt von der Umgehungsstraße bei Mittenwald Süd, dann auf dem kleinen Strässchen durch die Leutaschklamm bis nach Puitbach, wo zur linken Hand direkt neben dem Puitbach ein kostenloser Wiesenparkplatz zur Verfügung steht.
