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Igelskopf und Immensteig


Beschreibung (bezieht sich auf Besteigung vom 26.09.2011)

Startort ist die Talstation der Ehrwalder Bergbahn. Zwei Wege,  die Fahrstraße Nr 32 und der Wanderweg Nr 31 führen  hinauf zur Ehrwalder Alm. Wir wählen die Teerstraße und sind nach 45 Minuten oben bei der Ehrwalder Alm. Auf dem Weg Nr. 34 folgen wir der Schotterstraße hinauf in Richtung Seebenalm. Nach etwa 50 Minuten zweigt der Weg nach Osten ab, ein Hinweisschild erwähnt den Igelsee. Außer einer feuchten Wiesenstelle und einer kleinen Lache ist im Herbst nichts von einem See zu sehen. Unmittelbar nach dem See, der rechts liegen bleibt, macht der Fahrweg eine scharfe Linkskurve. Hier gehen wir geradeaus zuerst auf einem breiten Wiesenweg, dann in den Wald hinein auf dem schmalen Pfad. Es fehlen die Wegmarkierungen. Zuerst führt der Pfad leicht ansteigend auf die mächtige Igelwand zu, dann wird er steiler und führt in gut gehbaren Serpentinen hinauf in den Geröllbereich des Igelkars. Wir halten uns nahe an der Ostwand des Igelmassivs und steigen in den oberen Talkessel auf, bis wir den Einschnitt des Igeljoches erreicht haben. Die roten Markierungspunkte weisen noch ein Stück bergauf, bevor die Pfadspur dann schräg hinauf zum Igeljoch führt. Rote Markierungspunkte helfen, die kaum vorhandene Pfadspur zu finden. Vom Igeljoch führt nun der Aufstiegsweg am Felsrand des südlichen Igelskopfes hinauf zum Gipfel. Dabei bleiben wir auf der Ostseite des Igelskopfes. Der Aufstiegspfad ist durch feines Geröll recht unangenehm rutschig, eine schmale Engstellle ist ungesichert und verlangt Trittsicherheit und Schwindelfreiheit. Von hier sind es nur wenige Meter hinauf in die Einsattelung zwischen südlicher und nördlicher Igelskopfspitze, auf der das Eisenkreuz steht. Imposant grüßt die Wettersteinwand vom Norden herüber und der Tiefblick hinab auf den Igelsee und die Ehrwalder Alm ist so eindrucksvoll wie der Ausblick nach Osten zum Breitenkopf, nach Süden zu den Gries- und Mitterspitzen und nach Westen zu den Tajaköpfen. Das Gipfelbuch beweist, dass der igelskopf ein wenig besuchter Gipfel ist, obwohl er nicht schwierig zu besteigen ist. Wir genießen den sonnigen Herbsttag eine ganze Weile, lassen uns die Brotzeit schmecken und uns von der Sonne die verschwitzte Kleidung trocknen. Dann ist es Zeit zum Abstieg ins Brendlkar. Dazu wählen wir die westliche Abstiegsvariante. Immer auf dem Grat steigen wir ein Stück ab, bis wir kurz vor den ersten Latschen angelangen. Hier wenden wir uns nach Süden und queren das steile Geröllfeld nach Süden. Hierbei ist es empfehlenswert, möglichst nah an den oberen Felsen zu bleiben, wo eine Gämsenspur die Querung erleichtert. Die erste Geröllreiße queren wir, die zweite nützen wir zur Geröllabfahrt, da sie bis zum Grund des Brendljochs führt. Unten halten wir uns Richtung vorderen Tajakopf und stoßen auf die Überreste des B24- Liberatorbombers, der hier am 3.8.1944 zerschellte. Am Brendlsee folgen wir dem Pfad hinab auf die Fahrstraße, gehen kurz nach Westen und folgen an der Jagdhütte dem Hinweisschild nach rechts zum Immensteig. Dieser Klettersteig führt nordseitig hinab in das Geißbachtal. Er ist sehr rutschig, hat mehrere unangenehme, fast senkrecht abstürzende Querungen, die zwar durch ein Drahtseil und durch Eisenkrampen gesichert sind, aber dennoch große Vorsicht und sicheres Klettern verlangen. Der Rest des Weges zurück zur Talstation ist entspannend und dient zum Auslockern der Beine.

Route

Der Aufstieg zum Gipfel des Igelskopfes gliedert sich in drei Abschnitte:

Teil 1 - Wir gehen in ca 50 Minuten von der Talstation hinauf zur Bergstation der Bergbahn, indem wir die Teerstraße benutzen.

Teil 2 - Wir wandern auf der Schotterstraße in knapp einer Stunden zum Igelsee.

Diese beiden Wegstrecken kann man mühelos in bequemen Sandalen zurücklegen. Erst am Igelsee sind zum Aufstieg die schweren Bergstiefel vonnöten.

Teil 3 - In zwei Stunden erfolgt der Aufstieg ins Igelkar, dann zum Igelsjoch und auf der östlichen Route hinauf zum Gipfelkreuz der Nördlichen Igelskopfspitze.

Zum Abstieg wählen wir die Westschulter des Igelskopfes. Wir bleiben auf dem Grat und folgen den Pfadspuren bis etwa 100 m vor dem ersten Latschenfeld. Hier wenden wir uns nach Süden, bleiben möglichst nah an der Felswand und queren das recht steile Geröllfeld. Ein Abstieg direkt hinab ins Brendltal geht nicht, da weiter unten das Geröllfeld in eine abfallende Felswand übergeht. Siehe hierzu Bilder! Die erste Schuttreiße, die bis hinab ins Brendlkar reicht, kann man zur Abfahrt nutzen. Wer es etwas gemütlicher angehen will, geht auf der Gämsspur weiter zur zweiten Schuttreiße, wo sowohl eine Geröllabfahrt als auch ein Abstieg in Serpentinen möglich ist. Pfadspuren sind allerdings nicht vorhanden, sondern man muss sich seinen Weg selbst suchen. Im Kargrund, den man nach knapp einer Stunde Abstieg vom Gipfel erreicht, hält man die Richtung zum Vorderen Tajakopf ein und stößt bald auf Wegmarkierungen und einen schmalen Pfad durch das Felsenlabyrinth. Vorbei am Brendlsee folgen wir dem Pfad hinab zur Fahrstraße zur Seebenalm und biegen dann nach rechts zum Immensteig ab. Dieser Wegabschnitt erfordert eine knappe Stunde Gehsteig. Der Abstieg durch den Immensteig ist in ca 30 Minuten erfolgt, die Reststrecke bis zum Parkplatz an der Talstation der Ehrwalder Bergbahn in etwa 20 Minuten.

Die gesamte Wegstrecke der Rundtour betrug nach GPS-Logger 22,6 km, dabei wurden 1120 Höhenmeter überwunden.

Anfahrt

Anfahrt nach Ehrwald von Garmisch über die E187 bzw von Reutte aus. In Ehrwald nach Osten in die Ganghofer Straße einbiegen und der Straße bis zur Talstation der Ehrwalder Bergbahn folgen, wo eine Menge kostenloser Parkplätze zur Verfügung stehen.