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Elmer Kreuzspitze (2480 m) und Mittlere Kreuzspitze (2496 m)


Beschreibung (bezieht sich auf Besteigung vom 18.08.2012)

Von Elmen aus starten wir am großen Parkplatz direkt an der Materialseilbahn, die hinauf zur Stablalpe führt. Nach langer Zeit sind wir mal wieder zu Dritt, um 3:30 Uhr starten wir von Zuhause und steigen kurz nach 6 Uhr den Kurzweg durch Wald hinauf zur Stablalpe, die wir nach einer knappen Stunde erreichen. Weiter geht es auf dem etwas schwer zu findenden Weg hinauf zum Waldrand, von dem ein roter Punkt herunterleuchtet. Der Weg wird nicht sehr stark begangen, was wir an dem teilweise zugewachsenen Waldpfad und an den stark verblassten roten Punkten erkennen können. Im Wald ist die Richtung zunächst immer nach Osten, wir gewinnen wenig an Höhenmetern, wobei wir zwei kleine Bachläufe überqueren. Dann schwingt der Anstiegspfad nach Nordosten, wird steiler und wir kommen bald in offenes Latschengelände. Kurze Zeit später erreichen wir die kleine Jägerhütte in 1907 m. Hier legen wir nach gut 2 Std Aufstiegszeit vom Parkplatz aus eine kräftige Essenspause ein, was sehr vorteilhaft war, denn der weitere Anstieg entpuppt sich als sehr steil und kräfteraubend. Obwohl wir schon sehr früh gestartet sind, brennt heute, am heißesten Wochenende dieses Sommers, die Sonne schon kräftig herab. Unterhalb des Elmer Muttekopfes queren wir über einige Felsrippen hinüber zur grasigen Aufstiegskante der Elmer Kreuzspitze. Was mich an diesem Berg verblüfft, ist, dass er sich nicht zurücklegt, je näher wir ihm kommen, sondern sich immer steiler vor uns aufbaut. Bei feuchter Witterung möchte ich da nicht rauf. So aber ist die Graskante und der schmale Serpentinenweg griffig und wir arbeiten uns in insgesamt 2 Std von der Jägerhütte aus gerechnet hinauf zum Gipfel. Als Berg- und Pflanzenliebhaber möchte ich erwähnen, dass wir den Anstieg immer wieder zu einer Fotosession unterbrechen, so dass Durchsteiger und Gipfelstürmer diesen Anstieg auch in einer guten Stunde hinter sich bringen können. Am Gipfel lege ich nur eine kurze Rast ein, lasse den Rucksack bei meinen beiden Begleitern und folge dem Gipfelgrat hinüber zur höchsten Erhebung, der Mittleren Kreuzspitze. Hin und zurück geht das bei zügiger Gehweise in einer dreiviertel Stunde. Während ich den Pfad trotz der Steilabstürze nach links und rechts als recht problemlos empfinde, braten meine beiden Begleiter drüben  auf der Elmer Kreuzspitze, denn auf den gesamten, schattenlosen Grat brennt die Sonne gnadenlos hernieder. Schon wegen der phantastischen Aussicht würde ich jedem Besucher der Elmer Kreuzspitze den Weiterweg zur Mittleren Kreuzspitze empfehlen, allein schon deshalb, weil er dann vom Grat zwischen den beiden Kreuzspitzgipfeln in den grün-blauen Stablsee, der am Grund eines sehr steilen Trichters eingebettet liegt, hinabblicken kann. Die Gipfel, die am heutigen Tag vom idealen Aussichts"balkon" sich vor einem präsentieren, sind so zahlreich, dass ich einfach darauf verzichte, mit einer Aufzählung aufzuwarten. Einfach selbst hinaufsteigen, entweder so, wie beschrieben, oder von der Bschlaber Seite aus! Nach einer guten Stunde Aufenthalt steigen wir wieder auf der Anstiegsroute ab, wobei der Abstieg doch ein ganzes Stück angenehmer und schneller vonstatten geht, so dass wir nach 1 Std die Jägerhütte passieren und nach weiteren 50 Minuten an der Jausenstation der Stablalpe Platz nehmen und einen köstlichen Kaiserschmarren einfahren. Nach einem interessanten Gespräch mit dem Jausenwirt folgen wir zunächst ein Stück weit dem Fahrweg nach Elmen hinab, bevor wir dann doch auf einem Waldpfad die weitgeschwungene Fahrstraße verlassen und nach 50 Min., von der Jausenstation gerechnet, unseren Startplatz erreichen, wo wir uns im Edelbach herunterkühlen, bevor es wieder zurück ins Donauland, zur Mündung des Lechs in die Donau, geht.

Route

Hier wieder die Kurzdaten für interessierte Bergfreunde:

Gesamtlänge der Tour, wie oben geschildert: 14,813 km, wobei insgesamt 1673 Höhenmeter bis zur Mittleren Kreuzspitze zu überwinden sind. Der Abstieg bis zum tiefsten Punkt zwischen den beiden Gipfeln beträgt genau 100 Höhenmeter.

Mit Pause benötigten wir vom Startpunkt bis zum Gipfelkreuz der Elmer Kreuzspitze 5 Std, der Weiterweg zur Mittleren Kreuzspitze dauert eine knappe halbe Stunde, wobei zwei Felsköpfe auf der Elmer Seite auf gesichertem Pfad (Drahtseil) umgangen werden. Von der Mittleren Kreuzspitze bis zur Bschlaber Kreuzspitze sind es nochmals knapp 15 Minuten.

Der Abstieg zurück nach Elmen benötigt 3 volle Stunden Gehzeit. Unbedingt ist eine ausgiebige Einkehr auf der Jausenstation der Stablalpe zu empfehlen. Ambiente, Freundlichkeit der Gastfamilie und Essens- und Trinkangebot sind ausgezeichnet. Der Gastgeber kümmert sich vorbildlich um seine Gäste, und für den Tourengeher ist es ein Erlebnis, von der Jausenstation am späten Nachmittag weit hinein ins Lechtal bis nach Bach zu blicken, links die Lechtaler Bergkette, rechts die Hornbachkette, und unheimlich beeindruckend, die Pfeilspitze mit ihren immens steilen Grasflanken direkt vor einem.

Das letzte Wegstück kann je nach Kondition auf der Fahrstraße oder auf dem Kurzabstieg zurückgelegt werden und nimmt nicht mehr als eine knappe Std. in Anspruch.

 

Anfahrt

Anfahrt von Reutte kommend auf der B 198 bis zur Abfahrt linker Hand nach Elmen. Gleich am Ortsrand Richtung Osten zur Bergwand fahren, wo der Weg auf einen großen Parkplatz führt. Dort kann man kostenlos parken.

Die angegebenen Koordinaten beziehen sich auf die Mittlere Kreuzspitze.

Für die Elmer Kreuzspitze gab mein GPS Logger folgende Koordinaten am Gipfelkreuz an:

N 47Grad 20 Min. 75 Sek. - O 10 Grad 35 Min 47 Sek