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Portjoch über Hoberg


Beschreibung (bezieht sich auf Besteigung vom 20.09.2014)

Eine besonders schöne Wandertour ist der Aufstieg über den Hoberg zum Portjoch. Von unserer Unterkunft, dem Hotel Alpin, erreicht man auf dem Talweg in 10 Minuten den Abzweig zum Weiler Ast. Über die Teerstraße gelangt man zum Waldrand, wo ein Wegschild mit der Nr. 32 in den nach links hineinführenden Pfad weist. In gemütlicher Gangart steigen wir in langen Serpentinen den Lärchenwald empor. Die Wand ist steil abfallend, der Weg gut und breit. Nach etwa einer halben Stunde kommen wir in den baumfreien Bereich. Die Latschen werden weniger und über einen schmalen Bergpfad steigt man auf dem schottrigen Pfad in engen Serpentinen die Steilwand empor. Mit Holztreppen, einer kleinen Leiter und Drahtseilen sind die ausgesetzten Stellen gesichert (mit Ausnahme der Querung im obersten Bereich, die ungesichert ist). Dennoch sollten hier nur Leute aufsteigen, die absolut trittsicher und schwindelfrei sind, denn einige wenige Stellen sind sehr ausgesetzt und fallen über Steilrinnen fast senkrecht ins Tal. Die Aussicht auf die Berge des Pflerscher Tals und die Häuser im Tal ist phantastisch. Ab 1900 m Höhe wird der Weg flacher, führt um einen kleinen Felskopf herum und geht anschließend in Wiesengelände über. Immer wieder bleiben wir stehen und fotografieren die zahlreichen Alpenblumen, die hier an den Grashängen wachsen. Teilweise sind die Hänge mit einem Teppich von Heidelbeer- und Preiselbeerpflanzen überzogen. Nach etwa einer halben Stunde kommt die verfallene Festungsanlage am Grenzpunkt des Portjochs in Sicht. In Serpentinen führt der Weg hinter der Anhöhe hinauf zum Joch, einem Kreuzungspunkt des Pflerscher und Tiroler Höhenweges. Von hier aus sehen wir hinunter auf den Oberberger See, hinauf zum Kreuzjoch und vorbei am Grubenkopf und Hohem Lorenzenberg bis zum Tuxer Hauptkamm und den beiden Eisriesen der Zillertaler Alpen, dem Hochferner und Hochfeiler. An unserem Aufstiegstag verweilt man nicht gerne am zugigen Portjoch, zumal es mit Stacheldraht, Laufgraben und Befestigungswerk keinen einladenden Eindruck macht. So drehen wir um und nehmen uns die Zeit, im Wiesengelände eifrig die schönsten Alpenblumen abzulichten. Beim Abstieg über die Steilstufe genießen wir den Blick hinab ins Pflerschtal und freuen uns schon auf das Hallenbad im Hotel Alpin.

Route

Hier wie immer die Daten, ausgelesen aus dem GPS-Logger:

15,288 km war die Gesamtstrecke, dabei überwanden wir 1010 Höhenmeter. Den Aufstieg über den Hoberg kann man bei strammer Gangart in gut einer Stunde schaffen. Wer sich Zeit lässt, erreicht das Almgelände nach 1,5 Stunden. Der deutlich sichtbare Pfad schlängelt sich durch die üppige Pflanzenwelt hinauf zu einer Kuppe, von wo aus das Portjoch zum ersten Mal zu sehen ist. In etwa 20 Minuten erreicht man von hier das Joch. Insgesamt haben wir in knapp 3 Std den Weg vom Hotel zum Portjoch zurückgelegt, wobei wir uns mit Fotografieren viel Zeit nahmen. Der Rückweg auf dem Anstiegsweg benötigte nochmals 2,5 Std. Eine Alternative für diese Halbtagestour wäre der weitere Aufstieg über die Pfeifferspitzen hinauf zur Schwarzen Wand bzw. dem Obernberger Tribulaun.

Anfahrt

Wer von Innsbruck über den Brennerpass fährt, muss die E45 bei der Ausfahrt Brenner verlassen und die Straße hinab nach Gossensaß wählen. Hier biegt er am Ende der Gemeinde nach rechts ins Pflerscher Tal ab. und fährt bis zum Abzweig des Weilers Ast. Dem kleinen Strässchen hinauf folgend, kann er am Waldrand links oder rechts der Straße parken. Von hier beginnt der schnellste Aufstieg durch die Hobergwand.