Nagelfluh: Luftiger Grat über Einegunt- und Seelekopf

Kurz entschlossen ging es spontan ins Oberallgäu nach Steibis, obwohl die Wetterlage sehr instabil war und schwere Gewitter angesagt waren. Deshalb fuhren wir bereits um 3 Uhr am Morgen los und erreichten die Talstation der Hochgratbahn gegen 5:50 Uhr. In der Eile hatten wir sowohl GPS Logger als auch die Brotzeiten zu Hause liegen lassen. Über saftige Frühlingswiesen und entlang mächtiger Ahornbäume stiegen wir über die Obere Stiegalpe hinauf zur 1439 m hoch gelegenen Falkenhütte. Trotz Morgendunst und mäßiger Fernsicht war von hier der Bodensee auszumachen. Zügig stiegen wir zum Eineguntkopf auf und wanderten auf dem "Luftigen Grat" Richtung Osten, wo sich die Spitze des Hochgrats gegen den Morgenhimmel aufbaute. Die Gratwanderung verläuft hauptsächlich auf der Südseite des Höhenzuges, und um diese Jahreszeit ist der Pfad an etlichen Stellen rutschig und aufgeweicht. An den Steilstellen helfen Trittplatten, Stufen im Fels und Drahtseilsicherung dem Wanderer, sicher über die Gefahrenstellen zu gelangen. Insgesamt ist diese Gratwanderung unschwierig, vorausgesetzt, man ist trittsicher und scheut nicht an Stellen zurück, wo der Bergrücken steil abfällt.  Wenige Meter über dem Staufnerhaus trifft unser Bergpfad auf den Wanderweg, der weiter zum Bergrestaurant der Hochgratbahn führt. Dort war es dann Zeit, sich mit Butterbrezen und Kaffee zu stärken. In der kurzen Frühstückspause zog sich der Himmel mit dunklen Wolken zu und der Gipfel des Hochgrates verschwand in ihnen. Da wir schon öfters auf dem Hochgratgipfel waren, verzichteten wir bei der geringen Fernsicht auf den Aufstieg. Meine Begleiterin wählte den bequemen Abstieg mit der Hochgratbahn, während ich über die Obere und Untere Lauchalpe hinab zum Parkplatz der Seilbahn abstieg.

Hier die geschätzten Tourdaten, nachdem ich den GPS-Logger vergessen hatte:

Zeitbedarf vom Parkplatz der Hochgratbahn zur Falkenhütte 1,5 Std.

Von der Falkenhütte über Einegunt- und Seelekopf vorbei am Staufnerhaus zum Bergrestaurant in 2 Std.

Abstieg über Obere und Untere Lauchalpe zum Parkplatz an der Hochgratbahn in 50 Minuten.

Überwundene Höhenmeter mit kurzen Ab- und Gegenanstiegen 828.

Länge der Gesamttour ca 14 km.

Die Wege sind gut ausgeschildert, die Gefahrenstellen abgesichert und während der Tour hat man die Möglichkeit in den Alpen bzw. den Hütten einzukehren. Der "Luftige Grat"führt durch Bergwald mit mächtigen Bäumen von der Falkenhütte hinüber zum Hochgrat. Dabei hat man nach Süden eine lohnende Sicht auf die verschneiten Allgäuer Berge und nach Südwesten auf die hohen Schweizer Gipfel, während nach Norden das Alpenvorland dem Bergwanderer zu Füßen liegt.

Anfahrt erfolgt aus Richtung Kempten über die B17 und weiter über Immenstadt auf der B308 nach Oberstaufen. Im Ort biegt man scharf nach links und anschließend rechts ab und fährt hinunter nach Steibis und weiter bis zur Talstation der Hochgratbahn. Die Tagesgebühr auf dem Parkplatz kostet zur Zeit 3.-€.

Die angegebenen Koordinaten sind die des Seelekopfes.