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Auf Seekar- und Seebergspitze


Beschreibung (bezieht sich auf Besteigung vom 15.08.2017)

In Achenkirch ist der Startpunkt, wer mit dem Auto anreist und Seekar- und Seebergspitze in einer Tagestour besuchen will.

Da ein heißer Tag angekündigt war, machte ich mich bereits kurz vor 5 Uhr auf den Weg. Der abnehmende Mond warf ein sehr bescheidenes Licht herab, so dass ich den Anstieg zur Seekaralm über die Forststraße nahm. Vorbei an der Kogl- und der Seekaralm stieg ich im ersten Licht der Sonne an der Gratkante in Richtung Gipfel. Im unteren Teil noch Hochwald, kam ich rasch in den Latschengürtelbereich, der einige rutschige Schrofenpassagen aufwies, weil es vor kurzer Zeit geregnet hatte. Im oberen Bereich führt der gut markierte Steig in steilem Anstieg zum Gipfel hinauf. Immer wieder wechselt er an der Gratkante die Seite, so dass sich schöne Tiefblicke zum Achensee hinab bzw. zum Schobengraben auftaten. Ein paar Mal muss man ein wenig mit den Händen zufassen, bevor man auf dem Gipfel steht. Die Aussicht von dort oben ist phantastisch, vor allem auf den 1000 m tiefer gelegenen Achensee oder nach Westen in die Galerie der Karwendelwände.

Über den Südgrat führt der Weiterweg zur Seebergspitze. Dabei muss man einige Male etliche Meter ab- und wieder aufsteigen, bis nach ca 30 Minuten der Sattel zwischen Seekar- und Seebergspitze erreicht ist. Von hier kann man direkt nach Westen zur Pasillalm absteigen oder über die Nordseite auf die Seebergspitze klettern. Im Gegensatz zur Seekarspitze ist die Seebergspitze etwas schwerer zu besteigen. Im unteren Bereich geht es etwa 20 m durch eine Steilrinne nach oben, die griffige Tritte und Platten besitzt, so dass der Aufstieg recht zügig vor sich geht. Im oberen Bereich ist man gut beraten, einen Helm mitzunehmen, wenn von oben Bergwanderer auf der Nordseite absteigen, weil sie leicht loses Gestein auslösen. Nach 20 Minuten (vom Sattel aus) steht man auf dem Gipfel der Seebergspitze, die dieselbe wunderschöne Aussicht bietet wie die auf der Seekarspitze. Allerdings ist dieser Berg wesentlich stärker besucht, weil vor allem von Pertisau herauf viele den kurzen Anstieg als Ausflugsziel anvisieren. So stieg ich, bevor es auf dem Gipfel eng zuging, rasch hinab zum Pasillsattel. Dieser Abstieg auf der Südkante zieht sich ganz schön in die Länge, führt über rutschige und steile Schrofen durch Latschengebüsch hinab und fordert ein überlegtes Setzen der Beine, um nicht auszurutschen.  

Vom Pasillsattel erreicht man in wenigen Minuten die Pasillalm, die zwar offiziell keine Bewirtung anbietet, die aber an diesem Tag eine nette Clique beherbergte, so dass ich gern das Angebot zur Rast annahm. Ein erfrischendes Bier auf der Alm ist nach der Überquerung von Seekar- und Seebergspitze eine Wohltat. So lief der Weiterweg zur Seekaralm und über den Seekarsteig hinab nach Achenkirch wie von selbst.

Fazit: Die Tour ist absolut empfehlenswert, was Aussicht und Abwechslung betrifft. Voraussetzung ist eine gute Kondition, etwas Klettererfahrung und keine Angst vor ausgesetzten Stellen.

Route

Hier die genauen Daten der Tour, ausgelesen aus dem GPS-Logger:

Die Tour umfasste 16,003 km, dabei überwand man 1400 Höhenmeter (knapp gerechnet, da ich nicht alle Ab- und Wiederanstiege) mitrechnete. Die reine Gehzeit betrug 7 Stunden. Längere Pausen empfehlen sich auf den beiden Aussichtsgipfeln und auf Pasill- oder Seekaralm.

Während ich wegen der morgendlichen Dunkelheit über den Forstweg aufstieg, wählte ich im Abstieg den Seekarsteig hinab zum Oberaubach.

Achenkirch - Seekaralm 1 Std. und 20 Minuten

Seekaralm - Seekarspitze 1 Std und 30 Minuten

Querung von der Seekarspitze zur Seebergspitze etwa 1 Std.

Abstieg zum Pasillsattel 40 Minuten und nochmals 15 Minuten zur Pasillalm

Pasillalm - Seekaralm 30 Minuten

Seekarsteig hinab zum Oberaubach eine knappe Stunde und von da zurück nach Achenkirch in 15 Minuten

 

 

Anfahrt

Auf der Westseite des Achensees bilden die Bergmassive von Seekar- und Seebergspitze die Begrenzung. Beide Berge verbindet ein langer Grat miteinander, der einen ungehinderten Rundumblick während der gesamten Wanderung  bietet. Man sieht weit hinein in die Gletscherberge der Tuxer und Zillertaler Alpen, blickt auf Hochiss, Rofan und Unütz, die sich am Ostufer des Achensees erheben, und immer wieder bleibt man stehen und beobachtet das Treiben unten am See oder staunt über die Felswände des Karwendels im Westen.

Die Anfahrt nach Achenkirch erfolgt am schnellsten über Lenggries, Sylvensteinstausee auf der B 307. Kurz nach der Grenze mündet diese Straße in die B 181 und führt weiter nach Achenkirch. Dort stehen verschiedene Parkplätze zur Verfügung. Mein kostenloser Parkplatz stand nördlich des Campingplatzes am Oberaubach. Ihn erreicht man über die Abfahrt Achenkirch Süd, fährt bis zum Gasthof Post (zur linken Seite der Uferpromenade), wo gegenüber ein schmales Sträßchen nach Westen abbiegt. Nach ca. 250 m kommt eine Wegkreuzung mit Kreuz, man biegt nach links ab und erreicht die Freifläche, auf der man parken kann. Während am Abend hier nur mein Auto stand, war dieser Platz am Nachmittag des 15. August propenvoll, so dass ich froh war, mich im Rückwärtsgang  hinausrangieren zu können (also besser rückwärts einparken). 

Die angegebenen Koordinaten sind von der Seebergspitze,

die Koordinaten der Seekarspitze lauten: N 47-28-47 und O 11-40-58.