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Erfurter Hütte im Rofangebirge


Beschreibung (bezieht sich auf Besteigung vom 21.09.2017)

Geplant war für diese Septemberwoche die Besteigung von Hochiss und Rofanspitze am Achensee. Nachdem es aber bis auf 1500 m heruntergeschneit hatte und auf der Erfurter Hütte in 1830 m Höhe eine geschlossene 40 cm hohe Schneedecke lag, wollte ich mich nicht durch Schnee und Eis auf die beiden Gipfel in 2200 m Höhe hinaufarbeiten, zumal die Wegführung nicht erkennbar war. So entschloss ich mich, von der Erfurter Hütte zur Dalfazalm zu wandern.

Ich startete um 7:15 Uhr an der Talstation der Rofanbergbahn und stieg über den schmalen Steig zunächst am Bergbach entlang, später durch steilen Bergwald immer in Nähe der Bergbahn hinauf zur Bergstation. Ab einer Höhe von 1500 m waren die Markierungszeichen unter der Schneedecke nicht mehr auszumachen und ich folgte den Schneespuren hinauf zur Mauritzalm. Auf dem Plateau querte  ich  zur Erfurter Hütte. Während einer Kaffee- und Kuchenpause kamen die ersten Sonnenstrahlen durch und der Schnee begann bei knapp über 0 Grad sulzig zu werden. Das waren keine guten Voraussetzungen, Hochiss- und Rofangipfel anzusteuern. So folgte ich dem Weg Nr. 413 nach Nordwesten zum Durrakreuz und weiter zur Dalfazalm. Auch hier waren die Almböden von einer 20 cm hohen Schneeschicht bedeckt. Ich genoss die Pause auf der Terrasse und die aufklarende Sicht bot einen tollen Ausblick auf die nahen Berge des Rofans, die Gipfelwand des Karwendels im Westen und die Zillertaler Berge im Süden. Die Wolkenbänke über dem Achensee lockerten auf, so dass der Blick ins Tal immer freier wurde.

Über den Weg Nr. 13 kehrte ich dann zurück zur Talstation der Rofanbergbahn.

Insgesamt eine trotz Schneelage gemütliche Tour, da ich entsprechend gut mit Pickel und steigeisenfesten Hochgebirgsschuhen ausgestattet war. Die wenigen Touristen, die mit der Bergbahn heraufgekommen waren, fuhren entweder bald wieder mit ihr ins Tal hinab oder machten es wie ich, indem sie zur Dalfazeralm wanderten.

Route

Vom Parkplatz der Rofanbergbahn im Tal ist der Aufstieg auf dem direkten Steig neben der Klamm der schnellste, um auf die Erfurter Hütte zu gelangen. Anfangs immer in der Nähe der Bergbahn wechselt der Pfad dann etwas nach Osten ab und quert 2x eine Forststraße. Nach knapp einer Stunde kommt man allmählich aus dem Waldbereich heraus und in steiles, offenes Gelände. Rechts der Skipiste steigt man an die Felswand rechter Hand hinauf und erreicht das Plateau direkt unter der Mauritzer Alm. Die Bergstation der Rofanbahn und die Erfurter Hütte liegen einige Meter tiefer gut sichtbar.

Von der Hütte zur Dalfazalm (Weg Nr. 413) quert man in Richtung Westen zum Durrakreuz und erreicht die Alm nach einer Stunde Gehzeit, wobei man etwa insgesamt 150 Höhenmeter verliert.

Der Abstieg über den Weg Nr. 13 führt zunächst über freies Almgelände, dann durch Bergwald unterhalb der Durrawand in Richtung Südosten hinab nach Maurach. Kurz vor der Talstation erreicht man den Aufstiegsweg vom Morgen.

Daten aus dem GPS Logger:  Gesamtlänge 11,668 km, 845 Höhenmeter und Zeitbedarf insgesamt ohne Pausen 4,5 Std.

Diese Tour ist auch für Bergwanderer geeignet, die gelegentlich auf Tour gehen. Voraussetzung ist, dass die Wege trocken sind. Nachdem die Bedingungen wettermäßig schlecht waren, sollten Bergwanderer lieber wieder mit der Bergbahn zurückkehren. Ich sah den quälend langsamen Abstiegen einiger weniger Touristen am Durrakreuz zu, die in durchnässten Turnschuhen unter der Zuhilfenahme ihrer Walkingstecken in Richtung Tal hinabschlieferten. Hoffentlich sind sie alle gut unten angekommen!

Anfahrt

Entlang des Achensees erreicht man auf der B181 Maurach. Die Rofanbergbahn liegt links der Straße. Dazu muss man von ihr zunächst nach rechts in den Ort Maurach abbiegen und die Schnellstraße unterqueren. Parkplätze an der Talstation sind reichlich vorhanden. Da ich weit vor der Öffnungszeit der Kassen (ab 8 Uhr geöffnet) angelangt war, riskierte ich nicht, abgeschleppt zu werden, wenn ich ohne Ticketbestätigung mein Auto abstellte, und fuhr über die Parkplätze hinauf, wo ich am Ende der Skipiste kostenlos parken konnte.