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Vordere Steinkarspitze und Galtjoch


Beschreibung (bezieht sich auf Besteigung vom 25.07.2018)

Der Reuttener Höhenweg führt durch die Liegfeistgruppe, die sich zwischen Reutte und Namlos befindet. Unser Start- und Zielpunkt war die alten Säge in Rauth/Rinnen, die direkt neben dem Rotlechbach steht und einige wenige Parkplätze aufweist. Auf der Forststraße gehen wir zunächst  auf der linken Uferseite in Richtung Süden, später nach Westen und verlassen den Forstweg an einer steilen Kehre. Über einen schwach markierten Wiesenpfad steigen wir durch dichtes Strauchwerk steil hinauf zu den Rotbachwiesen. Dort verliert sich im offenen Weidegelände der Pfad, der nach links zur erstmal sichtbaren Raaz-Galtalpe hinaufführt. Wir folgen dem Rotbach hinauf in Richtung der beiden Steinkarspitzen, um auf den Pfad Nr. 613 zu treffen, der vom Kelmer Jöchl zum Galtjoch führt. Bevor wir diesen erreichen, steigen wir über das Wiesensteilgelände weglos zum Sattel zwischen Vorderer Steinkarspitze und Galtjoch auf, wobei uns von oben der Wegweiser die Richtung weist. Am Fuß der Vorderen Steinkarspitze legen wir eine Erholungspause ein, da der Steilanstieg doch ganz schön in die Beine gegangen ist. Mit den Augen ist der Aufstiegsweg zum Gipfel des Berges gut zu verfolgen und man erkennt, dass etliche Steinköpfe überstiegen bzw. umgangen werden müssen, bevor das nicht von unten sichtbare Gipfelkreuz erreicht sein wird. Der Aufstieg führt die meiste Zeit auf der südseitigen Gratseite hinauf, ein Mal umgeht man eine Steinnase auf der Nordseite. Nach einer halben Stunde stehen wir am letzten Gratkopf, von dem man einige Meter absteigt, um den gegenüber liegenden Gipfelkopf mit dem kleinen Kreuz zu ersteigen. Von hier aus genießen wir den tollen Rundumblick auf die nahen und weiteren Gipfel.

Der Abstieg zum Verbindungsgrat zwischen Steinkarspitze und Galtjoch verlangt auf dem steilen, bröseligen Pfad Vorsicht, denn es geht links und rechts steil nach unten. Während An- und Abstieg auf die Vordere Steinkarspitze durch Felsschrofen und Felsköpfe führt, steigen wir nun auf dem Weiterweg zum Galtjoch über Weidegelände bis zum gut 100m höher gelegenen Kreuz auf. Das Galtjochgelände ist im Winter Skigelände, im Sommer Weidefläche. Dementsprechend ist der Berg stark mitgenommen, was sich an etlichen Erosionsstellen zeigt. Besonders schön ist die Aussicht vom Galtjochgipfel hinab ins Rinnener Tal, hinaus ins Alpenvorland und zurück zu den Steinkarspitzen und der Knittelkargruppe. Über den Nordhang gelangen wir zum Abstiegsweg, der uns westlich um die Abendspitze leitet. Wir folgen dem Fahrweg zur Ehenbichler Alm und genießen bei einer ausgiebigen Rast den Blick von der Terrasse auf den Thaneller und die Zugspitze, bevor wir über den schmalen Waldpfad zum Parkplatze an der alten Mühle absteigen.

Route

Wer bei dieser Tour die Hintere Steinkarspitze mit besteigen möchte, ist besser beraten, wenn er die Tour nicht von Rauth-Rinnen, sondern von Kelmen aus durchführt. Nach den GPS-Daten des mitgeführten Loggers ergaben sich folgende Tourdaten:

Gesamtlänge 14,3 km, reine Gehzeit 7Std 45min, überwundene Höhenmeter insgesamt 1151;

Der erste Teil der Tour bis zu den Rotbachwiesen ist eine Wandertour ohne hohe Anforderungen, der zweite Teil mit weglosem Anstieg hinauf zum Verbindungsgrat zwischen Vorderer Steinkarspitze und Galtjoch ist eine schweißtreibende Angelegenheit, da die Wiesenhänge recht steil und am Morgen auch noch rutschig waren. Dazu ist man der Sonne schattenlos ausgesetzt.

Die Vordere Steinkarspitze ist Schrofen- und im oberen Teil Felsgelände. Der Aufstiegspfad ist schmal, links und rechts des Grates fällt das Gelände steil ab. Der Weg führt die meiste Zeit hinauf zum Gipfel auf der linken Seite des Grates hinauf. Erst nachdem etliche Steinköpfe überklettert bzw umgangen wurden, ist vor dem letzten Grataufschwung das kleine Gipfelkreuz zu sehen. Die Tour erfordert Schwindelfreiheit auf diesen Gipfel, während die anschließende Überschreitung des Galtjochs nur Anforderungen an die Kondition stellt. Dieser grüne Gipfel ist im Winter durch Skitourengeher und im Sommer durch das Weidevieh stark belastet, was sich an eitlichen Erosionsstellen des Gipfelaufbaus zeigt. Der Abstieg zur Abendspitze und der Ehenbichler Alm ist eine leichte Wandertour, der Abstieg zur alten Säge durch den steilen Bergwald erfordert vorsichtiges Gehen, um Stürze zu vermeiden. Insgesamt führt diese Tour durch ein wenig begangenes Berggelände.

Anfahrt

Die Anfahrt erfolgt von der Bundesstraße 179 nach Bichlbach. Dort führt der Weiterweg hinauf nach Berwang und Rinnen. In dem kleinen Ort fahren wir über eine einspurige schmale Straße mit Ausweichstellen und insgesamt 14% Gefälle hinab zum Ufer des Rotlechbaches. Dort gibt es einige kostenlose Parkplätze.