Kenzenkopf und Geiselsteinjoch
Die erste Etappe von Halblech zur Kenzenhütte ist ein etwa 11 km langer Fußmarsch, zunächst von Halblech vom Kenzenhüttenparkplatz bis zur Reiselsbergbrücke. Dort bog ich von der Teerstraße nach rechts ins Lobental ab und erreichte am E-Werk vorbei, durch die Bockstallklamm, am Bockstallsee vorbei nach knapp zwei Stunden Wankerfleck. Über den Wasserfallsteig stieg ich zur Kenzenhütte auf. Wer sich diesen Fußmarsch sparen möchte, fährt mit dem Kleinbus von Halblech zur Kenzenhütte in zwanzig Minuten.
An der Kenzenhütte traf ich meine Begleiterin und gemeinsam ging es weiter zum Kenzensattel. Der Aufstieg von dort auf den Kenzenkopf ist schon wegen der phantastischen Aussicht vom Gipfel ein lohnendes Ziel. An einigen Stellen ist der Pfad etwas ausgesetzt, wer schwindelfrei und trittsicher ist, hat bei trockenem Untergrund keine Schwierigkeiten beim Besteigen des Kenzenkopfes. Der Rundumblick auf die Ammergauer Klettergipfel und der Fernblick hinaus ins Alpenvorland sind die knappe halbe Stunde Aufstieg vom Sattel zum Gipfelkreuz wert.
Weiter ging es nun vom Kenzensattel mit etwa 160 m Höhenverlust in Richtung Gumpenkar und am Wegkreuz nach rechts weiter zum Anstieg zum Geiselsteinjoch. Die Zeitangabe von ca 40 min. überschritten wir wegen der vielen Bilder, die wir im Kar auf die Kletterberge schossen, wobei vor allem der Geiselstein sich mit seiner tollen Felspyramide immer wieder als Motiv anbot. Am Joch beobachteten wir einige Kletterer in den Wänden des Geiselstein, dann ging es hinunter zum Prinzregentensteig und hinab zum Bockstallsee, wo sich eine längere Rast mit Badeeinlage anbot.
Das letzte Stück hinaus nach Halblech erfolgte dann auf demselben Weg wie am Morgen.
Fazit: Eine zwar lange Tour, die durch die Benutzung des Kleinbusses auch für fußschwache Wanderer zumutbar wird. Wer die ruhigen Winkel des Zustiegweges genießen möchte, geht zu Fuß. Kenzenkopf und Geiselsteinjoch bieten einen tollen Blick auf die Ammergauer Bergwelt, der in Richtung Süden allerdings durch die mächtige Hochplatte abgeriegelt wird.
Hier die Tourdaten, ausgelesen aus dem GPS Logger:
Gesamtlänge der Tour 27,875 km, überwundene Höhenmeter mit Ab- und Gegenanstieg 1065, Gesamtgehzeit ohne Pausen acht Stunden.
Von Halblech zur Kenzenhütte benötigt man durch das Lobental zwischen zwei bis gut drei Stunden, je nach Gangart. Der Anstieg von der Kenzenhütte zum Kenzensattel dauert etwas mehr als eine Stunde, da vor allem im unteren Bereich der Pfad durch die Kühe arg zertrampelt ist.
Der Aufstieg vom Sattel zum Gipfel des Kenzenkopfes ist mehr als eine leichte Wandertour, da der Pfad nahe an der Gratkante hinaufführt. Bei trockenem Wetter stellt er für erfahrene Berggeher keine Gefahr dar, bei Nässe allerdings sind die steilen Bergflanken schwer zu erklimmen. Wer unsicher ist, sollte sich mit dem Kenzensattel deshalb begnügen. Aufstiegszeit zwischen 15 bis 30 Minuten.
Der Weiterweg vom Sattel zum Geiselsteinjoch ist mit einem 160 m Abstieg verbunden, der sich im Gegensanstieg zum Joch auf etwa 180 hm addiert. Für diese Wegstrecke ist eine gute Stunde einzuplanen.
Vom Anstieg zum Joch und anschließend hinab zum Bockstallsee kann man das Bayerische "Matterhorn", den Geiselstein in all seinen Facetten bewundern. Wer auf der B17 von Steingaden nach Füssen fährt, bekommt von diesem Bergbereich nichts mit, weil sich das imponierende Bergpanorama erst dem Wanderer erschließt, der über den Halblechlauf ins Herz der Ammergauer Berge vordringt.
Man fährt von Steingaden auf der B17 Richtung Füssen. Nach Trauchgau kommt die Gemeinde Halblech, die Ausgangspunkt der hier beschriebenen Bergtour ist. Am Ortsende von Halblech biegt man nach links in Richtung Sägewerk ab und folgt dem Schild "Parkplatz Kenzenhütte". Es stehen genügend Parkplätze zur Verfügung, und der Parkplatz wird von den Bussen, die zur Kenzenhütte fahren, regelmäßig (siehe Fahrplan) angefahren. Der Fahrpreis ist ebenfalls ausgeschildert und beträgt zur Zeit für Hin- und Rückfahrt 9 €.
